Seit Jahresanfang müssen Plastikflaschen zurückgebracht werden. Sie fehlen seither als Brennstoff.

23. Mai 2025 / 14:13 Uhr

Umstrittenes Pfandsystem sorgt für massive Umsatzverluste bei ARA

Seit Anfang des Jahres wird auf Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen ein Pfand von je 25 Cent eingehoben.

Neue Pfandverordnung

Die Pfandverordnung sieht im ersten Jahr eine Rücklaufquote von 80 Prozent vor, die bis 2027 auf 90 Prozent gesteigert werden soll. Laut “Recycling Pfand Österreich” würden 80 Prozent Österreicher hinter der Maßnahme stehen.

Nicht so die Recyclingwirtschaft. So meldet die “Altstoff Recycling Austria” (ARA) einen drastischen Rückgang bei den gesammelten Verpackungen. Laut Vorstand Harald Hauke sind rund 55.000 Tonnen an Verpackungsmaterialien für die gelbe Tonne durch das neue System verlorengegangen.

Hohe Kosten, fraglicher Nutzen

Dies führte zu einem Umsatzrückgang von rund 20 Prozent – ein Minus von etwa 45 Millionen Euro.

Die Einführung des Pfandsystems bringe laut ARA nicht nur finanzielle Verluste mit sich, sondern auch erhebliche logistische Herausforderungen:

Die Verpackungen müssen weite Strecken zurücklegen.

Ob sich das System langfristig lohnt, bleibt laut ARA noch offen.

Kritik von FPÖ: „Verluste werden auf Steuerzahler abgewälzt“

Scharfe Kritik kommt von FPÖ-Umweltsprecher Thomas Spalt. Er wirft der Regierung vor, das neue Pfandsystem bringe mehr Schaden als Nutzen. Der Umsatzverlust der ARA werde letztlich durch Gebührenerhöhungen kompensiert – bis zu 50 Prozent mehr bei Metallverpackungen. Vor allem die ländliche Bevölkerung leide unter verlängerten Abhol-Intervallen, obwohl dort funktionierende Sammelsysteme bestehen.

Wachsende Probleme durch chinesische Online-Händler

Ein weiteres Ärgernis stellt der Verpackungsmüll dar, der durch Online-Händler wie Shein und Temu aus Fernost nach Österreich gelangt. Laut Hauke registrieren sich diese Händler nicht – entgegen den seit 2023 geltenden EPR-Vorgaben – und übernehmen keine Entsorgungskosten. Während österreichische Gewerbetreibende scharf kontrolliert würden, könnten Shein & Co. ungehindert Müll hinterlassen. Die fehlende Kontrolle beim Import sei ein Skandal, kritisiert Spalt. Die versprochene Verschärfung durch das Klimaschutzministerium bleibe bisher aus.

Fazit: Symbolpolitik mit bitterem Nachgeschmack

Für Spalt steht fest: Das von der ehemaligen schwarz-grünen Vorgänger-Regierung eingeführte Pfandsystem sei ein Beispiel grüner Symbolpolitik, die letztlich nur Bevölkerung, Wirtschaft und auch die Umwelt belaste – ohne nachweisbaren Nutzen. Teure Bürokratie, wenig Kontrolle und neue Hürden prägen seiner Meinung nach das aktuelle Bild des Recycling in Österreich.

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