Weltweit steigt die Zahl der diagnostizierten Autismus-Fälle seit Jahren an. Das gilt insbesondere für Kinder. Seit Beginn der 2000er-Jahre nehmen die Autismus-Spektrum-Störungen zu, von vormals im Promillebereich liegen sie jetzt im Bereich von ein bis drei Prozent.
Neue Studie
Impfungen stehen schon länger im Verdacht, Ursache für die Autismus-Epidemie zu sein, was allerdings ins Reich der Verschwörungstheorien verwiesen und damit nicht weiter debattiert wurde. Nun zeigt eine Studie aus den USA die Zusammenhänge zwischen Impfungen und neurologischen Entwicklungsstörungen bei Kindern.
Autismus, ADHS und Epilepsie
Demnach wäre die Wahrscheinlichkeit für geimpfte Kinder um 170 Prozent höher, eine Autismus-Diagnose zu erhalten, als für ungeimpfte Kinder. Das Risiko für andere neurologische Entwicklungsstörungen wie ADHS, Epilepsie, Gehirnhautentzündungen, Tic-Störungen und Lernschwierigkeiten sei um 212 Prozent erhöht, zeigen die Autoren Anthony R. Mawson und Binu Jacob in einer von Experten begutachteten Studie, die in Science, Public Health Policy and the Law veröffentlicht wurde.
Gleiche Tendenzen bei Frühgeborenen
Die Studie basiert auf Daten von 47.155 Kindern, die seit ihrer Geburt im Medicaid-Programm des US-Bundesstaates Florida eingeschrieben waren.
Laut den Autoren steige das Risiko, an Autismus zu erkranken, mit der Anzahl von Impfungen. Auch bei Frühchen zeigt sich der Zusammenhang: Geimpfte Frühgeborene hätten ein höheres Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen als ungeimpfte.
Mehr Impfungen, mehr Autismus-Fälle
Das Risiko für Autismus sei bei einmal geimpften Kindern 1,7 Mal höher als bei ungeimpften. Bei Kindern mit elf oder mehr Impfungen liege das Autismus-Risiko um 340 Prozent höher als bei ungeimpften Minderjährigen und um 89 Prozent höher als bei Kindern mit nur einer Impfung.
Mehr Forschung gefordert
Die Autoren warnen, dass der aktuelle US-amerikanische Impfplan für Kinder ein möglicher Faktor für den Anstieg von Autismus-Diagnosen sein könnte. Sie verweisen darauf, dass die Anzahl der im Impfplan enthaltenen Impfstoffe seit 1983 fast verdreifacht wurde. Sie empfehlen daher, geplante Erweiterungen des Impfplans auszusetzen, bis weitere Sicherheitsprüfungen durchgeführt wurden.