Der jetzige Slogan des ORF heißt „ORF für alle“. Vorher hieß er „ORF wie wir“ – und viele Seher spotteten in Anlehnung daran „ORF wie wirr!“. Gestern, Samstag, zeigte sich der ORF wieder von der wirren Seite.
Sohn und Bruder als Erpresser
Zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr wurde der Landkrimi mit dem Titel „Steiermord“ ausgestrahlt. Dabei ging es um einen Grafen, gespielt von Tobias Moretti, der von seinem eigenen Sohn und seinem Bruder erpresst wurde. Beide entführten die Verlobte des Grafen, eine Vietnamesin, und forderten 150.000 Euro. Weil die Frau den Bruder ihres Verlobten während der Entführung aber erkannt hatte, musste sie sterben.
Plötzlich Verbindung zu Reichsbürgern
Bei den Ermittlungen stießen die Kriminalbeamten dann auf die Basis der Entführer und entdeckten dort, obwohl es mit der Geschichte nichts zu tun hatte, plötzlich Transparente mit der Aufschrift „Gegen den Volksaustausch“ oder „Volksverräter“. Gleichzeitig telefonierte der Kommissar mit seiner Vorgesetzten, die ihm mitteilte, dass der Komplize der Entführer, der bei der Geldübergabe vom Grafen erschossen wurde, Verbindungen zu den Reichsbürgern in der Bundesrepublik Deutschland und somit zu gewalttätigen Demonstrationen hätte.
Man merkte die Absicht
Als Zuschauer fragte man sich: „Was sollte das jetzt?“ Genauso gut hätte man linksextreme „Antifa“-Plakate ins Bild rücken können, von einer Gruppe, die tatsächlich vor Gewalt nicht zurückschreckt. Man merkte aber die Absicht und war verstimmt. ORF wie wirr halt!