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Noch vor wenigen Tagen bezeichnete Kurz das Tragen von Masken als “irrational”. Nun soll es sogar in Supermärkten Pflicht werden.

30. März 2020 / 12:57 Uhr

Bundeskanzler Sebastian Kurz demaskiert sich mit Maskenpflicht für Österreicher

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat heute, Montag, den Österreichern eine Maskenpflicht verordnet. Gelten soll diese bereits ab Mittwoch dieser Woche – sobald die Schutzmasken bei den Supermärkten, wo sie verteilt werden sollen, eingelangt sind, so Kurz bei der Pressekonferenz in Wien.

Kurz: “Irrational, Masken zu tragen”

Damit hat sich Kurz sozusagen demaskiert. Denn am 8. März sagte er in einem Gespräch mit Conny Bischofberger in der Kronen Zeitung:

(…) Was ich die Österreicherinnen und Österreicher wirklich bitten würde, ist, nicht in Panik zu verfallen, auch nichts zu tun, was keinen Sinn macht. Hamsterkäufe sind genauso irrational, wie wenn man jetzt beginnen würde, Masken zu tragen. Vor allem sind das meistens Masken, die einen nicht einmal gegen Viren schützen (…)

Kaum Schutzmasken am Markt

Was Kurz also vor wenigen Tagen noch als „irrational“ bezeichnete, soll jetzt DIE Lösung zur weiteren Eindämmung der Corona-Krise sein. Die Frage ist zudem, ob es überhaupt genug Masken geben wird. Der Bundeskanzler selbst meinte, dass es kaum Schutzmasken auf dem Markt gebe.

Ob sich das alles bis Mittwoch ausgehen kann? Ab diesem Zeitpunkt soll es den “Mund- und Nasenschutz”, wie es Gesundheitsminister Rudolf Anschober von den Grünen ausdrückte, in den Supermärkten geben. Kann da als Mund- und Nasenschutz nicht auch ein Schal, der hochgezogen wird, dienen?

Maskenpflicht nur dann, wenn es welche gibt

Kurz meinte, dass die Schutzmasken im ersten Schritt in den Supermärkten verpflichtend seien, aber nur dann, wenn es beim Supermarkt welche gebe. Das sei eine Lernphase, und man werde sehen, ob diese Maßnahme weiter ausgedehnt werden würde.

Jedenfalls scheint diese verschärfte Maßnahme noch ziemlich unausgegoren zu sein, obwohl die Bundesregierung laut Kurz seit zehn Tagen daran arbeitet. Völlig ungeklärt ist zum Beispiel, wer die Menschen, die keine Schutzmasken haben, vom Betreten der Supermärkte abhalten soll. Eine eigener Wachdienst? Die Polizei? Ungeklärt ist auch noch, ob die Masken gratis verteilt werden, oder ob sie – wie es die Kronen Zeitung schreibt – gegen eine geringe Gebühr erstanden werden müssen.

FPÖ kritisiert den Salto rückwärts

FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl kritisiert den Meinungsumschwung von Sebastian Kurz zum Thema Schutzmasken auf seiner facebook-Seite heftig:

Für alle, die den Worten des Kanzlers vertraut haben, ist die heutige Pressekonferenz eine große Enttäuschung. All seine Versprechen sind nunmehr gebrochen, egal ob es die Dauer der Maßnahmen betrifft oder die Zusagen für eine volle Entschädigung der finanziell betroffenen Unternehmer und Arbeitnehmer. Selbst bei den Schutzmasken hat Kurz zuerst das Gegenteil von dem behauptet, was heute gilt. Kurz war zu Beginn der Krise selbst der größte Beschwichtiger und Verharmloser. Und er war und ist nicht ehrlich zu den Bürgern.

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