Michael Ludwig und Euro-Geldscheine

Obwohl Bürgermeister Ludwig direkten Einfluss auf die Netzentgelte der Wien Energie hat, müssen die Stromkunden jetzt noch tiefer in die Tasche greifen.

7. Feber 2025 / 16:34 Uhr

Strompreise explodieren, doch Bürgermeister Ludwig bleibt untätig

Weil die Strompreisbremse jetzt entfällt und auch noch die Netzkosten massiv erhöht wurden, sind die Energiekosten mit Jahresbeginn im ganzen Land gestiegen.

Stromkunden in Wien leiden besonders

Die Preissteigerungen unterscheiden sich je nach Bundesland und Anbieter, besonders dramatisch ist die Situation jedoch in Wien: Im Durchschnitt muss ein Ein-Personen-Haushalt hier um 47 Prozent mehr für Strom zahlen, bei Haushalten mit zwei Personen sind es immerhin 41 Prozent mehr als noch im letzten Dezember.

Wien Energie gibt höhere Netzentgelte an Kunden weiter

In der Steiermark ist der Verbraucherpreis hingegen fast schon moderat um “nur” 27 Prozent gestiegen. Obwohl die Kosten für Endverbraucher in Wien explodiert sind, will man bei der städtischen Wien Energie selbst keine Preise erhöht haben. Die Angebote wären sowohl für neue als auch für Bestandskunden dieselben wie vorher, nur die gestiegenen Netzentgelte und die entfallene Strompreisbremse beeinflussen die Endabrechnung, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

Bürgermeister Ludwig könnte Strompreise senken – bleibt aber untätig

Dass ausgerechnet die Wien Energie und damit die Stadt Wien ihre Kunden mit diesen Mehrkosten belastet, sorgt allerdings für Kritik: Das Unternehmen steht schließlich zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt Wien und hatte in den letzten Jahren mehrere hundert Millionen Euro Gewinn eingefahren.

Deshalb hat Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig auch direkten Einfluss auf die Preise, wie etwa FPÖ-Wien-Obmann Dominik Nepp betont. Dieser fordert Ludwig jetzt zum Handeln auf. Ludwig solle die Netzentgelte sofort senken. Die Wien Energie solle ihre Kunden nicht noch weiter belasten, sondern die Millionengewinne der letzten Jahre in “voller Höhe an die Stromkunden rücküberweisen”, so Nepp. Und weiter:

Es kann nicht sein, dass sich Ludwig und seine Genossen auf Kosten der Wiener Bevölkerung bereichern. Wien braucht eine Politik, die im Interesse der Bürger handelt und die Menschen nicht weiter in die Armut treibt. Die FPÖ wird weiterhin für faire Strompreise kämpfen.

Steuerzahler musste Wien Energie aus Finanz-Krise helfen

Ende August 2022 war die Wien Energie wegen der Preise am Strommarkt in eine existenzielle Krise geraten: innerhalb kürzester Zeit sprang die Republik, sprich der Steuerzahler ein und bürgte für die Sicherheitsgarantien des Unternehmens an der Strombörse mit mehreren Milliarden Euro. Wenn es um das Portemonnaie der Endverbraucher geht, zeigt sich die städtische Politik jetzt allerdings weniger spendabel.

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