Senioren tanzen

Tanzt die künftige Bundesregierung den österreichischen Senioren auf der Nase herum? Mit Eintritt der Neos in eine Verlierer-Koalition könnte längeres Arbeiten als bis 65 Wirklichkeit werden.

4. November 2024 / 09:08 Uhr

Mit Neos in möglicher Verlierer-Koalition steigt Angst vor Pensionisten-Attacke

Für Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger ist die Anhebung des Pensions-Antrittsalters ein wichtiger Faktor zur Sanierung des Budgets. Ob das bei den Koalitionsgesprächen zwischen ÖVP und SPÖ bereits paktiert ist?

Länger arbeiten als bis 65 könnte unter der sogenannten Zuckerl-Koalition also Wirklichkeit werden. Wenn die neoliberalen Neos in der neuen Bundesregierung tatsächlich zum Zug kommen, hätten wir in Österreich „eine soziale Warnstufe rot“, warnte Klubobmann-Stellvertreterin Dagmar Belakowitsch (FPÖ) in einer Aussendung.

Klares Nein zur Anhebung des Pensionsalters

Sie verwies auf Aussagen der Vorsitzenden der staatlichen Alterssicherungskommission, Christine Mayrhuber, in der ORF-Sendung „Hohes Haus“, wonach eine neue Bundesregierung für eine „finanzielle Nachhaltigkeit des Alterssicherungssystems“ sorgen müsse.

Von Belakowitsch kommt ein klares Nein zur Anhebung des Pensions-Antrittsalters. Die Freiheitlichen würden zu ihrem Wort und „zu unserer älteren Generation stehen“, sagte Belakowitsch, die dazu wörtlich meinte:

Unser Sozialsystem scheitert nicht an jenen Menschen, die ihr Leben lang Steuern, Abgaben und Beiträge bezahlt haben, sondern an hunderttausenden Asylforderern, denen ÖVP und Grüne Milliarden an Steuergeld in die soziale Hängematte legen, um ihnen ein weiches Bett zu bescheren.

FPÖ für Wiedereinführung der “Hacklerregelung”

Es sei laut Belakowitsch vollkommen sinnlos, an eine Erhöhung des gesetzlichen Pensions-Antrittsalters zu denken, wenn das faktische, also das tatsächliche Pensions-Antrittsalter nach wie vor Jahre dahinter liege. Arbeiten bis zum 65. Lebensjahr oder 45 Beitragsjahre seien genug, “deshalb treten wir Freiheitlichen auch wieder für die Einführung der ‘Hacklerregelung‘ ein”.

Anreize schaffen

Es gebe aber auch viele Pensionisten, die freiwillig über ihr 65. Lebensjahr hinaus arbeiten wollen. Dabei müssten jedoch Anreize geschaffen werden, um dies finanziell attraktiver zu machen und um die Tätigkeit alterskonform zu gestalten. Grundsätzlich bedürfe es in Österreich tiefgreifender Reformen und eines ganzheitlichen Umdenkens, betonte Belakowitsch.

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