Der AfD-Kandidat Rolf Weigand wurde Bürgermeister und die Junge Alternative gratulierte ihm auf X. Dann war er es plötzlich doch nicht mehr, und nun soll er es wieder werden.

5. Juli 2024 / 11:04 Uhr

AfDler wird Bürgermeister in Großschirma

Die Mitte des 12. Jahrhunderts gegründete Stadt Großschirma in Sachsen hatte bisher eine eher ruhige Geschichte. Von sich reden machte die Stadt bisher vor allem durch den Autor Friedrich Kaden (1928-1993). Dieser diente als Luftwaffenhelfer im Zweiten Weltkrieg und hat Sachbücher für Kinder geschrieben.

Die Wahl und ihre Ergebnisse

Doch nun gerät der Ort vor allem wegen der AfD in die Schlagzeilen – und das seit Monaten. Schuld daran ist allerdings nicht die AfD selbst, sondern die Bürokratie. Und die Tatsache, dass einigen Leuten das Wahlergebnis nicht gefällt.

Von den 5.465 Einwohnern durften rund 4.400 wählen gehen und taten das auch. Wie der MDR berichtete, bekam der AfD-Kandidat Rolf Weigand 59,4 Prozent und gewann damit gegen den Kandidaten der Unabhängigen Bürgervereinigung (UBV), André Erler (22,3 Prozent), und den CDU-Kandidaten Gunther Zschommler (18,2 Prozent).

Wahl war schon vor Monaten

Nun werden aufmerksame Leser auf den MDR-Link geklickt haben und sich sagen: “Moment mal. Die Wahl war ja schon im März. Warum berichtet Ihr darüber?” Ganz einfach: Die Wahl wurde kurz darauf von den Bürokraten für ungültig erklärt, wegen belangloser Formfehler. Unter anderem soll eine Unterschrift gefehlt haben.

Nun soll also am 1. September neu gewählt werden. Am selben Tag finden die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen statt. Jetzt kann man darüber spekulieren, ob die etablierten Parteien sich von dieser Neuwahl eine höhere Wahlbeteiligung erhoffen und denken, dass AfD-Mann Weigand dann weniger Stimmen bekommt.

Weigand einziger Kandidat

In diesem Fall muss man sich aber die Frage stellen, warum Weigand der einzige Kandidat für die Wahl ist? Denn wie der Kanal Vermietertagebuch gestern berichtete, haben die anderen Parteien keine Wahlvorschläge eingereicht. Aber weil “Weigand der einzige offizielle Kandidat ist, haben Wähler laut Kommunalwahlgesetz die Möglichkeit, auf ihrem Stimmzettel eine andere Person zu notieren. Bürgermeister werden in Sachsen für sieben Jahre gewählt”, wusste t-online aktuell zu berichten.

Weigand dürfte also höchstwahrscheinlich wieder Bürgermeister von Großschirma werden. Nur eben etwas später und ohne Gegenkandidaten, was die Frage aufwirft, wozu man überhaupt versucht hat, die Wahl auf so plumpe Weise zu verhindern?

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