Die SPÖ macht sich die Stadt Wien zu eigen. Diese Überheblichkeit der Genossen gipfelte in der Sitzung der Bezirksvertretung Wien-Simmering vom 6. März, als die Roten die bereits dritte Würdigung eines SPÖ-Gemeinderates beantragten.
Konkret geht es um den Abgeordneten zum Wiener Landtag, Wilhelm Svetelsky, der von 1949 bis 1964 als Gemeinderat tätig war. Für diese politische Karriere des Simmeringer Lokalpolitikers würdigte ihn die SPÖ bereits mit der Namensgebung eines Gemeindebaus (Wilhelm-Svetelsky-Hof) und mit der „Taufe“ einer Straße (Svetelskystraße). Dem nicht genug, will man jetzt auch noch einen Platz in Simmering nach ihm benennen – und zwar den Vorplatz in der Svetelskystraße, Ecke Etrichstraße.
Dreifach-Würdigung nicht gerechtfertigt
Einen diesbezüglichen Beschluss fasste die Bezirksvertretung Simmering jedenfalls am 6. März mit den Stimmen der SPÖ und der ÖVP (!). Die FPÖ stimmte dagegen und fragte nach, warum der Genosse gleich dreimal zu solchen Ehren kommen müsse. Doch dafür gab es lediglich die Begründung, weil der Platz an der Svetelskystraße liegen würde. Eine besondere Leistung des Gemeinderates, die eine weitere Würdigung rechtfertigen würde, konnte nicht geliefert werden. Er war SPÖ-Politiker, und damit Basta.
Gelegenheit verpasst, Platz nach Frau zu benennen
FPÖ-Bezirksrätin Cornelia Bauernhofer sprach von einer „Überheblichkeit der SPÖ, die sich die Stadt zu eigen macht“. Und FPÖ-Bezirksrat Alfred Krenek wies darauf hin, dass die SPÖ sonst stets darauf beharre, dass es zu wenig Straßenbenennungen für Frauen gebe, „jetzt hätte man einen freien Platz, um diesen nach einer Frau zu benennen – und macht es nicht“. Krenek erinnerte in diesem Zusammenhang an einen FPÖ-Antrag nach Benennung einer Verkehrsfläche auf „Frauenrechteplatz“, der von der Bezirksvertretung mehrheitlich beschlossen worden war. Er wunderte sich, warum die SPÖ die Gelegenheit, diesen Platz danach zu benennen, nicht beim Schopf gepackt hat.