Dinghofer Symposium 2012: 'Die Verfassung im Wandel der Zeit: 1918-1928' und Verleihung der Franz Dinghofer-Medaille

Das Dinghofer-Symposium im Parlament steht am 11. November unter dem Motto „Zensur und Ideologisierung – die Freiheit in Gefahr!”. Medien verbreiten im Vorfeld wie zur Bestätigung dieses Mottos “Fake News”.

4. November 2025 / 10:01 Uhr

“Mega-Wirbel” um Franz Dinghofer mit Fakten als Rufmord-Kampagne entlarvt

Es riecht förmlich nach einem bestellten Wirbel in den Medien: Das Franz-Dinghofer-Symposium, seit Jahren fixer Bestandteil im Parlament und unter dem ÖVP-Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka Usus, soll nun unter Präsident Walter Rosenkranz (FPÖ) ein Problem sein.

ORF brachte Doku über “Baumeister der Republik”

„Mega-Wirbel um Dinghofer-Symposium im Parlament“, schreibt etwa die Tageszeitung Oe24 – und der ORF titelt: „Kritik an Symposium für Nationalsozialisten im Parlament“. Das ist besonders pikant, weil ORF III am 23. Februar 2019 Franz Dinghofer in einer Dokumentation noch als einen „Baumeister der Republik“ gewürdigt hatte. Nebenbei interessant: Der Schauspieler Cornelius Obonya, immer dann zur Stelle, wenn es um Antisemitismus geht, führte in der ORF-Dokumentation durch die Sendung.

Der Schauspieler Cornelius Obonya führte durch die ORF-Doku über das Wirken des “Baumeisters der Republik”, Franz Dinghofer.

Medien schlittern in politisch motivierte Falle

Zwei Zeithistoriker, Helmut Konrad und Oliver Rathkolb, in den Medien als politisch unabhängig präsentiert, machen nun gegen das für den 11. November angesetzte Dinghofer-Symposium mobil, das unter dem Motto „Zensur und Ideologisierung – die Freiheit in Gefahr!“ steht. Als die Veranstaltung unter der Amtsführung von Sobotka stattfand, hielten die Zeithistoriker den Mund und schrieben ihm keinen offenen Brief wie jetzt, um die Medien in eine politisch motivierte Falle zu locken.

Rathkolb sollte zudem seine eigenen Bücher lesen. In dem von ihm mit herausgegebenen Buch „Zwischen Rechts und Zeitgeschichte“ gibt es auch ein Kapitel über Dinghofer, in dem eine klare wissenschaftliche Gegenposition zu den derzeit von ihm medial verbreiteten “Fake News” festgehalten ist.

Linker Rufmord an Republik-Gründer

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker spricht in einer Aussendung von einer linken Rufmord-Kampagne gegen Republik-Gründer Dinghofer. Die Fakten würden zeigen: Dinghofer sei Opfer des NS-Regimes, kein Täter. “Ohne Dinghofer hätte es diese Republik in dieser Form nicht gegeben. Er stand gemeinsam mit Sozialdemokraten und Christlichsozialen an der Wiege des neuen Staates – als Symbol nationaler Einigung über Parteigrenzen hinweg“, betonte Hafenecker.

Wissenschaftliche Fakten sprechen klare Sprache

Umso grotesker sei der Versuch, Dinghofer heute in die Nähe des Nationalsozialismus zu rücken. Die wissenschaftlichen Fakten würden eine klare Sprache sprechen:

•⁠ ⁠1938 wurde Dinghofer von den Nationalsozialisten aus politischen Gründen als Präsident des Obersten Gerichtshofes abgesetzt und zwangsweise in Pension geschickt – weil er nicht im Sinne der NS-Ideologie gehandelt hatte.
•⁠ ⁠Sein Familienbesitz, das Schöllergut in Linz, wurde durch die Nazis enteignet; die Entschädigung erhielt die Familie erst Jahrzehnte später nach einem Urteil des Verfassungsgerichtshofes.
•⁠ ⁠Eine aktive NSDAP-Mitgliedschaft ist nicht belegt, die Unterlagen sind widersprüchlich und teilweise ohne seine Unterschrift – mehrere NS-Stellen attestierten ihm ausdrücklich, „nie Nationalsozialist gewesen zu sein“.
•⁠ ⁠Auch der Vorwurf des Antisemitismus ist widerlegt: Dinghofer setzte sich schon 1903 im Linzer Gemeinderat für die Religionsfreiheit der jüdischen Kultusgemeinde ein und pflegte bis in die Nachkriegszeit freundschaftliche Kontakte zu jüdischen Mitbürgern.

Österreich entscheidend mitgeprägt

Ein Blick auf die Webseite des Dinghofer-Instituts hätte genügt, um herauszufinden, wer Franz Dinghofer wirklich war. Die Historikerin und Autorin Gudula Walterskirchen beschreibt Dinghofer als einen, der das Staatsinteresse vor sein eigenes und auch vor das Interesse seiner politischen Gesinnungsgemeinschaft gestellt habe.

Der Mann, der am 12. November 1918 die Republik Deutsch-Österreich von der Rampe des Parlaments und vor mehr als 150.000 Menschen verkündete, war Bürgermeister in Linz, Vizekanzler, Justizminister sowie Präsident des Obersten Gerichtshofs und hat in diesen Funktionen das Land entscheidend mit geprägt.

Demokrat und Patriot

Während aber seine Zeitgenossen wie Karl Seitz, Ignaz Seipel und Karl Renner heute noch vielen Österreichern ein Begriff sind, ist Dinghofer – wohl zu Unrecht – nur noch Historikern bekannt. Der große Demokrat und Patriot hätte es aber verdient, stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden.

Deshalb findet jährlich das Symposium im Parlament statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden Franz-Dinghofer-Medaillen vergeben – und zwar an Persönlichkeiten, die besondere Leistungen erbracht haben. Zudem wird ein Dinghofer-Medienpreis verliehen. Kein Grund also für diese inszenierte Aufregung.

Für das Symposium kann man sich hier anmelden.

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