Die Berliner Grünen könnten bald Stefan Gelbhaar als Vertreter im Abgeordnetenhaus sitzen haben. Das wird nicht jedem Grünen schmecken; besonders wenn man an den “Fall Gelbhaar” von Anfang des Jahres zurückdenkt.

17. Oktober 2025 / 10:46 Uhr

Nach parteiinternen Intrigen: Stefan Gelbhaar will ins Berliner Abgeordnetenhaus

Eine parteiinterne Intrige hatte Anfang des Jahres die politische Karriere des grünen Politikers Stefan Gelbhaar behindert (unzensuriert berichtete). Nun will der von seinen eigenen Genossen und vom rbb zu Unrecht diffamierte Gelbhaar laut der Berliner Zeitung zurück in die große Politik.

Gelbhaar und die linken Frauen

Konkret möchte Gelbhaar erneut ins Abgeordnetenhaus von Berlin einziehen. Das Opfer einer “Intrige von Frauen aus seiner Partei” war bereits von 2011 bis 2017 im Abgeordnetenhaus gesessen. Der Berliner Zeitung zufolge gilt der “Pankower Wahlkreis 6 in Prenzlauer Berg, in dem Gelbhaar sich nun bewirbt”, als eine “Grünen-Hochburg: Andreas Otto hatte ihn für die Partei erstmals 2006 und seither stets gewonnen. Otto will aber nach eigenen Worten im kommenden Jahr nicht noch einmal antreten”.

Otto war einer der wenigen prominenten Berliner Grünen, die während des Skandals Anfang des Jahres zu Gelbhaar gehalten hatten. Er hatte zusammen mit anderen Mitgliedern des Kreisverbands eine Entschuldigung von der grünen Hauptstadt-Elite gefordert. Wenig überraschend bekam Gelbhaar keine solche. Das zeigt, wie wenig Rückhalt Gelbhaar in seiner Partei hat, was die Frage aufwirft, wieso er trotzdem wieder für die Grünen antritt? Wahrscheinlich, weil er zumindest im Kreisverband einen gewissen Rückhalt hat. Seltsam ist es trotzdem.

Von grünen Feinden umgeben

Zumal er es wirklich nicht leicht haben wird, sollte er tatsächlich im Wahlkreis Erfolg haben. Denn sollte Gelbhaar gewählt werden, trifft er im Abgeordnetenhaus auf Klara Sched­lich (Grüne) aus dem Nachbarbezirk Reinickendorf. Die 25-Jährige ist zur Zeit stellvertretende Vorsitzende der Abgeordnetenhaus-Fraktion. Im Mai entschied das Landgericht Hamburg laut der Berliner Zeitung, dass Schedlich be­stimm­te Aus­sa­gen über ihren Par­tei­kol­le­gen Gelb­haar nicht wie­der­ho­len darf. Noch im Hamburger Prozess der Pressekammer hatte die 25-Jährige erzählt: “Ich fand, dass er mir grenzüberschreitende Nachrichten geschickt hat.”

Ebenfalls für die Berliner von Interesse dürfte die Tatsache sein, dass mehrere Berliner Grüne Schedlich ins Landgericht in der Hansestadt begleitet haben. Darunter waren die Fraktionsvorsitzende Bettina Jarasch und die Landesvorsitzende Nina Stahr. Jarasch und Stahr gehörten laut Gelbhaars zu den Frauen, die ihn kurz nach Bekanntwerden der ersten Vorwürfe zum Rückzug gedrängt haben. Er würde also im Falle seiner Wahl von parteiinternen Feinden umgeben sein, was gewiss für Probleme innerhalb der Berliner Grünen sorgen dürfte.

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