Nicht gewählt, nur mäßig beliebt: Österreichs potentieller nächster Bundeskanzler Christian Stocker, der erstmals eine Dreier-Koalition anführt.

28. Feber 2025 / 12:31 Uhr

Umfrage: Nur „zartes“ Vertrauen in Dreier-Koalition

Kurz bevor sich ÖVP, SPÖ und Neos auf die gemeinsame Regierung geeinigt hatten, fragte Puls 24 die Österreicher, ob sie die Dreier-Koalition „unterstützen oder ablehnen“ würden.

Weniger als bei der Nationalratswahl

Das Ergebnis überzeugt nicht einmal die eingefleischten Koalitions-Anhänger. Denn nur 14 Prozent gaben an, dass sie die Dreier-Regierung „sehr“ unterstützen würden, und 35 Prozent würden sie „unterstützen“. Diese 49 Prozent Zustimmung sind weniger, als die drei Parteien bei der Nationalratswahl im September gemeinsam erreicht hatten. Damals brachte es die ÖVP auf 26,27 Prozent, die SPÖ auf 21,14 Prozent und die Neos auf 9,14 Prozent der Stimmen, zusammen 56,55 Prozent.

Doppelt so viele starke Gegner wie glühende Befürworter

Die Ablehnung der Dreier-Koalition ist mit 39 Prozent groß. 25 Prozent lehnen sie sogar „sehr“ ab, 14 Prozent gaben an, dass sie die Koalition ablehnen. Doppelt so viele Österreicher lehnen die neue Regierung „sehr“ ab als Wähler, die sie „sehr“ unterstützen. Ein Armutszeugnis schon vor dem Start der Regierungsarbeit.

Neos-Anhänger am glücklichsten

Wie erwartet, sind linke Österreicher mehr zufrieden mit der neuen Regierung. Dazu zählen auch die Anhänger der aus der Regierung gewählten Grünen. Besonders die Neos-Anhänger sind erfreut: 39 Prozent unterstützen sie „sehr“, 48 Prozent „unterstützen“ sie. Danach folgen mit Abstand die ÖVP-Wähler, die immerhin noch zu 27 Prozent „sehr“ und zu 59 Prozent zufrieden sind. Bei den roten Wählern unterstützen ebenso viele wie bei der ÖVP „sehr“, aber nur 52 Prozent „unterstützen“ sie.

Warnung vor „kleinstem gemeinsamen Nenner“

Meinungsforscherin Alexandra Siegl liest aus der Umfrage heraus, dass „eine arbeitende Regierung den Österreichern in Zeiten wie diesen lieber sei als Neuwahlen“. Die Österreicher gingen vorsichtig positiv an die neue Regierung heran, die aber nur zartes Vertrauen genieße.

Genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Die kolportierten Vorhaben abseits der Schönwetter-Aussagen lassen nicht vermuten, dass die drängenden Probleme der Zeit von dieser Koalition gelöst werden. Siegl sieht die Gefahr, dass sie „in alte, großkoalitionäre Muster des kleinsten gemeinsamen Nenners zurückfällt.“

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