Kurz vor dem Ausscheiden aus der abgewählten Regierung lässt sich Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) nicht lumpen.
„Verdienste um Österreich“
Auf seinen Antrag hin werden mit dem „Großen Goldenen Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich“ vor allem seine Parteifreunde geehrt: der gescheiterte Bundesminister und jetzige EU-Kommissar Magnus Brunner, die umstrittene EU-Ministerin Karoline Edtstadler und der mäßig erfolgreiche Innenminister Gerhard Karner. Aber damit ist die Liste noch nicht zu Ende. Auch Wirtschaftsminister Martin Kocher und Unterrichtsminister Martin Polaschek, in deren Wirkungsbereich die Defizite enorm sind, sowie Familien- und Integrationsministerin Susanne Raab hängt Schallenberg noch schnell einen Orden um.
Kaum einer wird vergessen
Und es geht weiter: Der scheidende Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, die Staatssekretärinnen Susanne Kraus-Winkler und Claudia Plakolm sowie Ex-Wissenschaftsminister Heinz Fassmann werden von Schallenberg mit dem Ehrenzeichen am Bande (nicht am Hosenbande) ausgezeichnet.
Eine Hand wäscht die andere
Aber die ÖVP vergisst auch nicht auf den Koalitionspartner. So werden auch Gesundheitsminister Johannes Rauch und Justizministerin Alma Zadić von den Grünen geehrt, Corona-Wahnsinn hin, Kuscheljustiz her.
Aber das Orden-Umhängen geschieht nicht selbstlos, soll offensichtlich auch selbst etwas bringen. Auf Antrag von Ex-Vizekanzler Werner Kogler bekommt daher Schallenberg selber das Große Goldene Ehrenzeichen. Ehre, wem Ehre gebührt.
Unterschied muss sein
Sie gönnen sich selbst den Gold-Standard, während für den Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Robert Holzmann, nur das Große Silberne Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich übrigbleibt. Ein Unterschied muss schließlich sein.