Er werde einen Keil in die FPÖ treiben, kündigte einst ÖVP-Klubobmann August Wöginger im Parlament vollmundig an – er scheiterte! Jetzt startet offenbar die Kronen Zeitung diesen Versuch.
Krone schaut in die Glaskugel
Unter dem Titel „Zuckerl, Kurz-Rückkehr oder Aufstand in der FPÖ?“ hatte der Krone-Schreiber einen Blick in die Glaskugel gewagt (eigentich eine Spezialität von Isabelle Daniel, Oe24) und vorsichtig die These angedacht, dass Landespolitiker wie Mario Kunasek, Manfred Haimbuchner, Marlene Svazek oder Dominik Nepp, deren Loyalität laut Krone vor allem sich selbst gelten würde, einen Aufstand gegen FPÖ-Chef Herbert Kickl vom Zaun brechen könnten.
Geschichten in der “sauren Gurkenzeit”
In der sogenannten „sauren Gurkenzeit“, in der Geschichten für Journalisten ziemlich rar sind, wird gerne über politische Szenarien geschrieben, die man sich manchmal selbst zurecht legt und diese dann von anonymen Insidern bestätigen lässt. Im Fall der Krone-Story gibt sich der Schreiber seine Antworten auf seine Fragen sogar selbst: Solange Kickl gewinnen und gewinnen würde, sitze er fest im Sattel. Ein Putsch wäre kaum vorstellbar, „obwohl nicht wenige Gegner und Journalisten darauf hoffen“.
Journalisten hoffen auf Aufstand
Aha! Politische Gegner und Journalisten hoffen auf einen Aufstand bei den Freiheitlichen, um Herbert Kickl von der Parteispitze zu stürzen. Und nicht FPÖ-Landespolitiker. Was im Artikel zutage kommt, verspricht der Titel nicht. Der ließe anderes vermuten, etwa, dass es in der Redaktion der Kronen Zeitung einige Journalisten gibt, die auf einen Putsch bei den Blauen hoffen und sie dann nicht weiter über die Siegesserie der FPÖ berichten müssten.