Als Javier Milei vor genau einem Jahr und elf Tagen sein Amt als Präsident Argentiniens antrat, unterstellten ihm, dem schmählich als „Anarcho-Kapitalisten“ bezeichneten, die Mainstream-Medien soziale Kälte.
Jahrzehntelange linke Politik
In einem Land, das nach jahrzehntelanger linker Misswirtschaft am Rande des Ruins stand. Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung lebten inzwischen in Armut. Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen ernährte sich nur noch mangelhaft.
Schnelle Erfolge waren angesagt. Und sie haben sich, wie im Wahlkampf angekündigt, tatsächlich eingestellt: Die Armutsrate in den Städten ist nach einem Jahr unter das Niveau vor seinem Amtsantritt gefallen.
Ausmisten des Augiasstalls
Dazwischen lag das – ebenfalls im Wahlkampf ehrlich prophezeite – „Tal der Tränen“. Weltweit machte man Milei den Vorwurf, das Land in den Abgrund zu führen. Denn die Auflösung unnötiger Ministerien, der gängelnden und Abhängigkeiten schaffenden Subventionen und das Zurückfahren des staatlichen Überwachungswahns kostete vielen Staatsdienern den Arbeitsplatz. Die Armut in Argentinien stieg also auf schwindelerregende 55 Prozent weiter an.
Politiker, die dem Sozialismus zuneigen, und vor allem die Mainstream-Medien sahen sich bestätigt: Kapitalismus sei schlecht.
Ein Erfolg nach dem anderen
Doch schon bald griffen die kapitalistischen Reformen. Schritt für Schritt ging es gleichzeitig aufwärts: Argentinien erwirtschaftete einen Haushaltsüberschuss, die Inflationsrate liegt auf europäischem Niveau (ein Minus von fast 90 Prozent!), das Wirtschaftswachstum liegt bei 8,5 Prozent und am wichtigsten: die Reallöhne steigen. Die Menschen können sich endlich wieder etwas leisten.
Wichtigstes Maß: Auch Armutsquote sinkt
Etwa in den Städten. Dort lag die Armutsquote nach einer Studie der Universität in Buenos Aires im vierten Quartal bei (immer noch gewaltigen) 44,6 Prozent. Allerdings ist das 0,6 Prozentpunkte niedriger als im letzten Quartal 2023, also vor Mileis Amtsantritt.
Unverständliche Kritik an Milei
Milei ist mit einem Plädoyer für den Kapitalismus vor einem Jahr in die Wahl gegangen. Die Argentinier haben ihm vertraut, dass nur kapitalistische Systeme statistisch Wohlstand erzeugen und bessere Lebensbedingungen schaffen als staatlich gelenkte Wirtschaftssysteme.
Umso unverständlicher die Aussage von Friedrich Merz von Anfang Dezember, Chef der dem Namen nach nicht sozialistisch orientierten CDU, wonach „Mileis Politik den Staat ruiniere und die Menschen mit Füßen trete“. Das Gegenteil ist der Fall.