Werner Kogler und Parlament

Grünen-Chef Werner Kogler kritisiert, dass im Bundesrat Gepflogenheiten nicht eingehalten würden. Die Grünen pfeifen aber auf Usancen, wenn es gegen die Freiheitlichen geht.

20. Dezember 2024 / 10:30 Uhr

Plötzlich sehen die Grünen Usancen-Missachtung als „Angriff auf die Demokratie“

FPÖ und ÖVP sind im Bundesrat nicht den Gepflogenheiten nachgekommen, den Grünen wider der gesetzlichen Regelung einen Fraktions-Status zu gewähren. Die grüne Klubchefin Sigrid Maurer nannte dies „Angriff auf die Demokratie“.

Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück, könnte man darauf antworten. Der grüne Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat auf Usancen gepfiffen, als er nicht dem Wahlsieger, FPÖ-Chef Herbert Kickl, den Auftrag zur Regierungsbildung gegeben hatte, sondern dem Wahlverlierer, ÖVP-Chef Karl Nehammer. Und die Grünen haben keine Rücksicht auf Gepflogenheiten genommen, als sie es vehement abgelehnt hatten, den Kandidaten der stärksten Fraktion zum Ersten Präsidenten des Nationalrats zu wählen.

Maurer und Kogler schlagen wild um sich

Jetzt plötzlich, wo es im Bundesrat bei der Bildung eines Klubs um viel (Steuer)Geld und Personal-Ressourcen geht, sehen die Grünen die Einhaltung von Gepflogenheiten anders. Da ist sogar von einem „Angriff auf die Demokratie“ die Rede, wie es deren Klubchefin ausdrückte.

Der Chef der Grünen, Werner Kogler, nahm gestern, Donnerstag, dazu in der „ZIB2“ Stellung. Er wurde gefragt, ob Demokratie nicht auch heißen würde, dass, wenn man Wahlen verliere, dann auch weniger Sitze habe und dass man dies als Demokrat nicht auch akzeptieren müsse. Kogler versuchte sich herauszureden, dass ohne Klubstatus die Mitwirkung am demokratischen Prozess beschränkt sei. Den Grünen-Boykott bei der Wahl des Nationalratspräsidenten Walter Rosenkranz (FPÖ) begründete er unter anderem damit, dass die FPÖ eine Partei sei, „die immer rechtsextremer wird“ und „Orbán als Vorbild nimmt“.

Vorgaben nicht erfüllt

Bei solchen Aussagen kann man sich nur wundern, weshalb die Grünen ernsthaft davon ausgehen konnten, dass die Freiheitlichen die Öko-Partei entgegen gesetzlichen Regeln auch noch stärken soll. Andreas Spanring, FPÖ-Fraktionsvorsitzender im Bundesrat, sagte gegenüber FPÖ TV, dass die Freiheitlichen bei einem Fraktions-Status der Grünen einen Vorsitz in einem Ausschuss abgeben hätten müssen. Zudem gebe es klare gesetzliche Regelungen, den Grünen sei bereits sieben Mal (!) zugestanden worden, eine Fraktion bilden zu dürfen, obwohl sie mit nur vier Bundesräten die Vorgaben dafür nicht erfüllt hätten.

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

Teile diesen Artikel

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

5.

Feb

07:23 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Klicken um das Video zu laden.