Das Kasperltheater um die Regierungsbildung (kein Auftrag durch den Bundespräsidenten für Wahlsieger FPÖ, Nehammers Kickl-Phobie) treibt jetzt offensichtlich auch Wähler aus anderen Lagern zu den Freiheitlichen.
Knapp zwei Wochen nach ihrem klaren Wahlsieg erlebt die FPÖ nämlich auch einen Umfrage-Höhenflug. Die Werte schießen förmlich nach oben, wie die jüngste Lazarsfeld-Umfrage für oe24 zeigt.
SPÖ stürzt unter 20-Prozent-Marke
Demnach würden die Blauen, die bei ihrem Wahlsieg am 29. September 28,8 Prozentpunkte erreicht hatten, mittlerweile auf sage und schreibe 33 Prozent kommen, wenn am Sonntag Nationalratswahlen wären. Die ÖVP bliebe bei ihren 26 Prozent und die SPÖ, bei der Nationalratswahl noch bei 20 Prozent, würde unter diese Marke auf nur 19 Prozent abrutschen.
Auch Grüne und Neos verlieren
Weiter abbauen würden auch Neos und Grüne. Beate Meinl-Reisinger, die sich in der „ZIB2“ schon als künftige Ministerin gesehen hatte, verliert mit ihrer Truppe einen Prozentpunkt und kommt nur noch auf zehn Prozent. Noch schlimmer ergeht es den Grünen, die nur noch auf sieben Prozent kommen. Bei der Wahl waren es noch 8,2 Prozent.
Politikverdrossenheit nimmt zu
Die Sonntagsfrage nach der Wahl sollte ein Alarmzeichen für alle jene sein, die sich nach wie vor gegen eine Regierung unter einem Volkskanzler Herbert Kickl stellen. Schließlich stehen nicht nur wichtige Landtagswahlen in Vorarlberg und in der Steiermark vor der Tür. Und unter den Bürgern macht sich weiter die Politikverdrossenheit breit: „Warum soll ich überhaupt wählen gehen, wenn die da oben sowieso machen, was ihnen gefällt“, bekommt man in diesen Tagen oft zu hören.
Angst, dass Kickl es besser macht
Die Angstmacherei selbsternannter Politik-Experten, zu denen sich in Fernsehsendungen zunehmend linke Künstler wie Cornelius Obonya erheben und die hysterisch vor den Freiheitlichen warnen, geht ins Leere. Angst vor der FPÖ haben ihre Mitbewerber und vor allem auch die Medien, die das schüren. Denn der Angstschweiß auf den Stirnen von ÖVP-Chef Karl Nehammer und SPÖ-Vorsitzendem Andreas Babler ist wohl eher darauf zurückzuführen, dass Herbert Kickl den Kanzler-Job besser machen könnte als seine Vorgänger und somit die anderen Parteien in die Bedeutungslosigkeit versinken.