In vier Wochen ist es so weit: Die linke Tageszeitung Taz stellt ihre gedruckte Ausgabe ein. Nur die Wochenausgabe wird noch gedruckt werden.
Saure Trauben-Reaktion
Eine solche Entscheidung gilt gemeinhin als Anfang vom Ende. Und das Ende zieht sich schon viele Jahre, denn die Verkäufe der Tageszeitung sinken seit langem. Schon seit 2018 gab es Überlegungen, die taz nur noch online „im Netz“ anzubieten.
Die jetzt von der Unternehmensführung kommunizierte „Seitenwende“ (Wortspiel zu Zeitenwende) und „Schritt in die Zukunft“ kann die wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht verschleiern.
Flaggschiff des Haltungsjournalismus
Die taz wird seit 1978 herausgegeben und entstammt der alternativen Berliner Szene. Entsprechend ist auch ihre Ausrichtung: stramm links, geradezu linksextrem. Und damit in direkter Konkurrenz zu allen anderen Mainstream-Medien, die allesamt linke Gesellschaftspolitik betreiben. Derer die Bürger aber immer überdrüssiger werden.
Nach der verkauften Auflage der überregionalen Tageszeitungen ist die taz eine der kleineren Zeitungen in der Bundesrepublik Deutschland. Der Maximalwert der Reichweite wurde im Jahr 2011 erreicht.
Keine Lust mehr auf linke Propaganda
Seither sinkt die verkaufte Auflage: von rund 30,2 Millionen Exemplaren im Jahr 1995 auf 11,5 Millionen im Jahr 2023. Der Niedergang bei der Auflage macht sich auch bei den Umsätzen der Tageszeitungen bemerkbar: Der Gesamtumsatz sank bis 2022 auf einen neuen Tiefststand und lag bei rund 6,53 Millionen Euro.
Noch dramatischer entwickelten sich die Zahlen bei der Druckausgabe und den elektronischen Ausgaben. Sie schrumpfte von Jahr 2012 bis Mitte 2022 von 57.761 auf knapp 45.618. Nun muss die Unternehmensführung die Reißleine ziehen.