Der Wiener Neos-Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr präsentierte gestern, Donnerstag, die Zahlen zum neuen Schuljahr, das in Kürze beginnt. Während Wiederkehr sich für seine Politik lobt, kommt aus der gesamten Opposition Kritik.
Schüler werden aus Platzmangel in Container verfrachtet
1.600 neue Lehrer gibt es nun an den Wiener Schulen, und für die Betreuung von Aslyanten-Kindern wurden “Orientierungsklasssen” eingeführt. Zudem wurden aufgrund der massiven Unterbringungsprobleme Container-Klassen geschaffen.
Wiederkehr-Maßnahmen nur Tropfen auf den heißen Stein
Die Opposition im Wiener Gemeinderat kann mit den vermeintlichen Lösungen der Bildungsdirektion allerdings wenig anfangen: FPÖ-Bildungssprecher Maximilian Krauss nannte Wiederkehr sogar den “Totengräber des Wiener Bildungssystems”. Krauss ist überzeugt, dass weder die Einführung der wenigen Container-Klassen für die tausenden Kinder (seit Jahresbeginn kamen jeden Monat etwa 300 schulpflichtige Asylanten nach Wien), noch die (ohnehin selbstverständliche) Besetzung aller Planstellen für Lehrkräfte das Niveau des Schulsystems anheben könnten. Die eigentlichen Probleme, “mangelnde Deutschkenntnisse, ausufernde Gewalt an den Schulen sowie nicht integrierbare Kinder sind wieder einmal nicht angegangen worden“, befindet Krauss.
Grüne wollen noch mehr Migrantenkinder in Klassen
Auch ÖVP-Bildungssprecher Harald Zierfuß übte Kritik, er meint ebenso, dass zehn neue Sozialarbeiter nicht ausreichen, wenn 300 Schulen noch immer keinen Sozialarbeiter haben. Einig sind sich FPÖ, Volkspartei und auch die Grünen in der Forderung nach mehr Deutschunterricht in Kindergärten – letztere sprechen sich allerdings auch wenig überraschend für eine noch stärkere “soziale und ökonomische Durchmischung” in Volksschulklassen aus.