Zahlreiche Gemeinden wurden heuer im Frühling von Hochwasser und Überflutungen geplagt.

19. Juli 2024 / 10:00 Uhr

Politikposse um Wasserstudie von Greenpeace: Losgelöst von der Wirklichkeit

Im Juni 2024 wurden in Österreich durchschnittlich 149 Millimeter Niederschlag gemessen. Damit stieg der Niederschlag im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 64 Millimeter. Im Mai sah es nicht anders aus: Der Wonnemonat hatte um 41 Prozent mehr Niederschlag als im vieljährigen Mittel. Im Jahr 2023 wurden in Österreich durchschnittlich rund 1.275 Millimeter Niederschlag gemessen. Das waren mehr als im Jahr davor.

Greenpeace ortet Wasserknappheit

Österreich, nicht in der Sahelzone gelegen, ist ein Wasserreich: Addiert man zum Niederschlag die jährlich nach Österreich fließende Wassermenge und vermindert diese Summe um die Verdunstung, so errechnet man ein theoretisch nutzbares Dargebot von etwas mehr als 86 Milliarden Kubikmeter Wasser. Gigantische Mengen.

Wohl deshalb schlug gestern, Donnerstag, die von der gesellschaftspolitisch linken Nichtregierungsorganisation Greenpeace präsentierte Studie anders ein, als es sich die Studienmacher vorgestellt hatten. Denn nach ihrer Auffassung wäre fast ein Viertel der österreichischen Gemeinden bis 2050 von einem hohen Risiko für Wasserknappheit betroffen.

Landwirtschaftsministerium kontert

Die Leiterin der Sektion Wasserwirtschaft im ÖVP-geführten Landwirtschaftsminister, Monika Mörth, kritisierte in einer Aussendung die Studie als „inhaltlich mangelhaft und nicht wissenschaftlich fundiert“.

Einen direkten Zusammenhang zwischen einzelnen Grundwasserkörpern und der Wasserversorgung der darüberliegenden Gemeinden herzustellen sei „fachlich falsch“. So wird die Trinkwasserversorgung in Wien seit über 150 Jahren aus den Alpen und nicht aus dem Grundwasserkörper sichergestellt, so Mörth.

Linke Parteien springen auf Zug auf – ungeprüft

Anders reagierten SPÖ und Grüne. Erstere titelt in ihrer Pressemitteilung ungeprüft:

Wasserknappheit droht – wir müssen jetzt unser Wasser schützen!

Die Grünen fordern einen „Wasserschutz-Plan um diese so wichtige Ressource für kommende Generationen zu erhalten“.

Mit den Argumenten aus dem Landwirtschaftsministerium setzen sich die beiden Parteien gleich gar nicht auseinander.

Zahlreiche Vorsorgemaßnahmen

Greenpeace forderte darüber hinaus eine Überwachung der Industrie. Sie soll ihre Wasserentnahmen in einem zentralen Register melden müssen. Außerdem soll der Wasserverbrauch gesenkt und die Nutzung verbessert werden, zwei ehrenwerte Forderungen.

Unerwähnt bleibt, dass 2023 in der allgemeinen Phase der Klimahysterie bereits ein Trinkwassersicherungsplan ausgearbeitet wurde. Seit 20 Jahren, als „die Sau“ schon einmal „durchs Dorf getrieben“ wurde, gibt es einen „nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan“ und zahlreiche Regionalprogramme auf Bundesländer- bzw. Regionsebene würden ausgearbeitet, so das Ministerium.

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