Die Medienmarke Vice wurde jahrelang von den Mächtigen gefördert und gelobt für ihre Beiträge über „Popkultur, Lifestyle, Gesellschaft, aber auch für Tech und Subkultur“ – immer mit linker Schlagseite.
Kind linker Milliardäre
Die Marke wurde 1994 in Kanada gegründet, hat Niederlassungen in 25 Ländern, darunter Österreich und die Bundesrepublik Deutschland, und ihren Sitz in den USA. Der Wert des Online Stars wurde einst sogar auf 5,7 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Doch trotz oder wegen des “Haltungs”-Journalismus ist das Medium jetzt am Ende. Schon im Mai 2023 musste der Konzern Insolvenz anmelden und sich auf die Suche nach Investoren begeben. Laut New York Times wollte unter anderem das Soros Fund Management das Projekt retten, nachdem George Soros – der überall dort seine Finger im Spiel hat, wo linker Gesellschaftspolitik zum Durchbruch verholfen werden soll – bereits 2019 Millionen US-Dollar zugeschossen hatte.
Tochtergesellschaf sperrt zu
Harte Einschnitte folgten. Doch das reichte nicht. Nach 18 Jahren schließt Ende März die Niederlassung in der Bundesrepublik, bis zu 50 Mitarbeiter verlieren den Arbeitsplatz. In Selbstverliebtheit teilte Chefredakteur Tim Geyer auf X mit:
Schade. Kein anderes deutsches Medium hat so konsequent gezeigt, wie guter Journalismus für junge Menschen geht. Wir hätten gerne für euch weitergemacht. Sorry Leute.
Auch die Gewerkschaft Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (Dju) in Verdi trauert:
Der Journalismus verliert eine wichtige Stimme und ein wichtiges Format.
Aus für „antiautoritären Geist“
Geyer hatte erst im Herbst 2022 das Jugendmagazin Vice als Chefredakteur übernommen, nachdem er zuvor beim Focus und bei Playboy gearbeitet hatte. Damals versprach er, den „antiautoritären Geist dieser Marke weitertragen und entwickeln“ zu wollen. Daraus wird nichts mehr, die Autorität des Marktes hat zugeschlagen.