Harald Walser, seines Zeichens Nationalratsabgeordneter und Bldungssprecher der Grünen, ist ein Vorkämpfer für die Gesamtschule. Dabei legt er gerne seine berufliche Errfahrung als Lehrer und seit 2003 auch Direktor am Gymnasium in Feldkirch in die Waagschale. Und in einer Rede im Nationalrat am 20. Dezember 2010 verkündete er vollmundig: „Ich war in den letzten Wochen in vielen Schulen – in der Steiermark, in Wien, in Salzburg, natürlich auch in Vorarlberg, meinem Heimatbundesland…“
Seltsam, dachte sich daraufhin der freiheitliche Bildungssprecher Walter Rosenkranz, warum treibt sich der Herr Walser an unseren Schulen herum? Genügt ihm sein Gymnasium in Feldkirch nicht, wo er karenzierter Frühstücksdirektor ist? Um Aufklärung bemüht, richtete Rosenkranz unter dem Titel „Visitationen oder bloße Wichtigtuerei? Schulausflüge des NAbg. Walser“ eine parlamentarische Anfrage an Unterrichtsministerin Schmied, um welche Schulen es sich denn dabei gehandelt habe und was der Grund seiner Tournee durch die angeblich vielen Schulen gewesen sei.
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Die Antwort der Frau Ministerin war bemerkenswert. In Salzburg weiß man nichts von einem Herrn Walser, in Wien hat ihm der Stadtschulrat einen Schulbesuch untersagt, in Vorarlberg könnte er theoretisch allgemein bildende höhere Schulen besucht haben. In der Steiermark hatte ihn gerademal ein einziger Schuldirektor zu einem Besuch eingeladen. Das wars dann aber auch schon.
Foto: Parlamentsdirektion / Mike Ranz
Walsers „viele Schulbesuche“ scheinen also nur virtueller Art gewesen sein. Was hätte er den Schülern auch viel erzählen sollen? Von Ökologie oder Biologie hat er wie die meisten Grünen keine Ahnung. Das wäre nur peinlich geworden. Besser kennt er sich wohl mit Marxismus-Leninismus aus, was aber nur noch ein paar Ewiggestrige interessiert. Als Konsequenz für seine Aufschneiderei sollte man Walser vielleicht als erzieherische Maßnahme 100 mal auf die Schultafel schreiben lassen: „Ich soll nicht schamlos übertreiben.“
Sollte Walser wider Erwarten doch kein Dampfplauderer sein, bleibt nur der Schluss übrig, dass er sich unerkannt, vielleicht gar als Schüler verkleidet, in diverse Schulen eingeschlichen hat. Wer also künftig einen älteren Herren mit Schulranzen vor unseren Schulen sieht, bitte um Mitteilung an die Redaktion.