“Eagles of Death Metal”-Sänger Jesse Hughes darf trotz Aufrufs zum Waffentragen im Wiener Gasometer auftreten.

22. Feber 2016 / 17:45 Uhr

“Eagles of Death Metal”-Sänger Hughes will Waffen beim Konzert tragen und rockt im Wiener Gasometer

Ich bin kein Held, aber wenn ich eine Waffe gehabt hätte, hätte ich etwas ändern können – und ich wäre bereit gewesen, es zu tun.

Das sagte der Sänger der Rockband "Eagles of Death Metal", Jesse Hughes, dem französischen Fernsehsender Canal+ nach dem bewegenden Konzert am 16. Februar im Pariser Olympia. Drei Monate nach dem Anschlag im Musikclub Bataclan, bei dem Islamisten 90 Menschen ermordeten, spielte die Band wieder in Paris – und deren Sänger posaunte seine Pro-Waffen-Haltung hinaus. Dass diese Band mit einem Leadsänger, der Waffen tragen möchte, ausgerechnet im Wiener Gasometer spielen darf, verwundert jetzt die Szene-Kenner.

Jeder müsse Waffen haben

Hughes war in mehreren Interviews sehr deutlich in der Frage der Waffengesetzgebung: Bis niemand mehr Waffen habe, müsse vielleicht jeder Waffen haben. "Hat Ihre französische Waffenkontrolle den Tod einer einzigen Person verhindert?", fragte er, nachdem ihn eine Journalistin von iTélé auf das Thema angesprochen hatte. Dass diese Einstellung den linken Kulturmachern in Wien nicht aufstößt und sie das Konzert im Wiener Gasometer trotzdem zugelassen haben, ist wohl der Prominenz der Gruppe geschuldet. Der Skandal wäre zu groß gewesen.

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Linker Meinungsterror bestimmt "Freiheit der Kunst"

Bei der Prolo-Rockband "Die Hinichen" hatte der linke Meinungsterror die "Freiheit der Kunst" noch bestimmt. Im Dezember 2012 stoppte der damalige grüne Kultursprecher Klaus Werner-Lobo den Auftritt, weil er die Liedertexte menschenverachtend fand. Er drohte dem Veranstalter mit Entzug der Subventionen, sollte er die Band auftreten lassen. Aufgeregt hatte den Grünen folgende Texpassage:

Wir mischen auf im Frauenhaus, wir peitschen die Emanzen aus, wir treiben die Lesben vor uns her, das fällt uns Kerls gar net schwer.

"Bösartige, bissige Satire"

Jutta Stanzel, die Managerin der Gruppe, nannte die Kompositionen „bösartige, bissige Satire“. Die Band sei nicht frauenfeindlich oder rassistisch, die Kritiker würden immer wieder das zehn Jahre alte Lied vom Frauenhaus aus dem Hut zaubern, „in dem eigentlich die Trauer darüber ausgedrückt wird, dass es noch immer Frauenhäuser gibt“, sagte Stanzel damals gegenüber Unzensuriert.at. Und die Strophe von „Ein Neger steht am Mittelmeer“ stamme gar nicht aus der eigenen Feder, sondern wurde aus dem G'stanzel-Lied der „Alten Rittersleut´“ herausgenommen: „Ein Neger steht am Mittelmeer und schiebt die Vorhaut hin und her…“

Als nun der Sänger der Rockband "Eagles of Death Metal" quasi zum Waffentragen aufrief, war vom Grünen Kulturzensor nichts zu hören. Laut Kurier  tritt die Band Montagabend im Gasometer auf.

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