Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Konkuk-Universität in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul haben Gesundheitsdaten von 8,4 Millionen Menschen ausgewertet.
Auffällige Unterschiede nach Geschlecht, Alter und Impfstoff
Das Ergebnis: Innerhalb eines Jahres nach der Corona-Impfung traten in der geimpften Gruppe insgesamt mehr Krebserkrankungen auf. Besonders auffällig war der Anstieg bei Schilddrüsen-, Magen-, Darm-, Lungen-, Brust- und Prostatakrebs.
Die Forscher stellten fest, dass das Risiko je nach Geschlecht und Krebsart unterschiedlich ausfiel. Männer waren vor allem bei Magen- und Lungenkrebs überrepräsentiert, Frauen häufiger bei Schilddrüsen- und Darmkarzinomen. Ältere Teilnehmer zeigten vermehrt Prostatakrebsfälle. Zudem unterschied sich das Risiko je nach Impfstofftechnologie: Besonders bei DNA-basierten Vektorimpfstoffen war der Anstieg deutlich, aber auch mRNA-Impfstoffe zeigten erhöhte Werte.
Mögliche Erklärungen
Die Autoren liefern keine abschließende Erklärung für die beobachteten Zusammenhänge. Diskutiert wird, dass DNA-Fragmente, die bei der Impfstoffproduktion entstehen, theoretisch in menschliche Zellen integriert werden könnten – ein Mechanismus, der langfristig genetische Veränderungen begünstigen würde.
Wahrscheinlicher, so andere Experten, könnten immunologische Prozesse eine Rolle spielen. Bekannt ist, dass die Spike-Proteine, die durch Infektion oder Impfung gebildet werden, Entzündungsreaktionen auslösen. Chronische Entzündungen gelten seit Langem als Risikofaktor für Krebs – etwa bei Magen- oder Darmtumoren.
Wachsendes Risiko bei Mehrfach-Impfungen
Dazu kommt ein weiterer Befund: Nach wiederholten Impfungen wurden vermehrt sogenannte IgG4-Antikörper beobachtet, die das Immunsystem eher dämpfen. Dadurch könnten körpereigene Kontrollmechanismen gegen entartete Zellen abgeschwächt werden – ein möglicher indirekter Risikofaktor.
Beschwichtigungen
Sofort treten Beschwichtiger auf den Plan: Der US-Onkologe David Gorski weist darauf hin, dass viele der betroffenen Krebsarten – etwa Brust-, Magen- oder Prostatakrebs – in Südkorea routinemäßig getestet würden. Es sei möglich, dass geimpfte Personen häufiger medizinische Kontrollen wahrnehmen und dadurch mehr Diagnosen gestellt werden.
Belege für Unterschiede im Vorsorgeverhalten gebe es bisher jedoch nicht.
Kurzer Beobachtungszeitraum
Auch die kurze Beobachtungszeit von nur zwölf Monaten sei problematisch, da Tumore in der Regel über viele Jahre entstehen. Langzeitdaten müssten zeigen, ob der beobachtete Trend bestehen bleibt oder sich relativiert.
