Weil sie den Diebstählen und zunehmender Gewalt in den Geschäften nicht mehr Herr wird, testet die Supermarktkette Asda in fünf Filialen im Raum Manchester Sicherheitskameras mit Gesichtserkennung.
Hunderte Übergriffe auf Mitarbeiter
Allein im Jahr 2024 mussten bei Asda rund 1.400 Übergriffe auf Mitarbeiter behandelt werden. Seit Anfang April werden nun sämtliche Kunden mittels Live-Gesichtserkennungssoftware überwacht. Dies sollte eine Drohung sein gegen potenzielle Straftäter: Wir finden Euch. Laut Unternehmen soll die Erkennungsrate bei 99 Prozent Genauigkeit liegen.
Neue Technologie
Gesichter werden aufgezeichnet und in Echtzeit mit einer internen Datenbank bekannter Straftäter abgeglichen. Stimmen die biometrischen Daten nicht überein, werden die Aufnahmen sofort gelöscht, so das Unternehmen. Damit soll die Technologie auch den Datenschutzbestimmungen entsprechen.
Der Test läuft an fünf Standorten und dauert zwei Monate.
Staat überwacht auch sehr gern
Kritik kommt von der Bürgerrechtsorganisation Big Brother Watch. Die Technologie schaffe „eine biometrische Überwachungsinfrastruktur“ ohne ausreichende demokratische Legitimation. Sie fordert ein Eingreifen der Regierung. Doch diese setzt selbst auf massive Kameraüberwachung der Bürger. In kaum einer westlichen Stadt ist die Videoüberwachung der Bevölkerung so lückenlos wie etwa in London. In der britischen Hauptstadt werden täglich mehr als 940.000 Kameras zur Videoüberwachung eingesetzt, schätzen Studien. Die Londoner werden im Schnitt 70-mal pro Tag gefilmt. Und jetzt bald auch im Supermarkt.