Julius Malema ist ein einflussreicher Oppositionspolitiker in Südafrika. Er ist Parteivorsitzender der drittstärksten Kraft im Parlament.

25. März 2025 / 20:00 Uhr

Südafrikas Politiker grölen am Tag der Menschenrechte “Tötet die Buren!”

Das Lied „Kill the Boer“, zu Deutsch: „Tötet den Buren“ ist ein Gesang, der in Südafrika von linksradikalen Kreisen, wie der „Economic Freedom Fighters“-Partei (EFF) unter Julius Malema, immer wieder skandiert wird – zuletzt erneut öffentlich auf einer Großveranstaltung zum südafrikanischen „Tag der Menschenrechte“.

Gewaltaufruf im Namen der Geschichte

Julius Malema, ehemaliger ANC-Jugendführer und heutiger Vorsitzender der EFF, ist kein politischer Niemand – er ist eine einflussreiche Figur der südafrikanischen Opposition. Wenn er auf einer Bühne steht und lauthals „Kill the Boer“ ruft, richtet sich das nicht etwa gegen irgendein abstraktes Feindbild, sondern konkret gegen weiße Farmer, Buren, die in Südafrika seit Jahren Zielscheibe politischer Hetze und brutaler Gewalt sind. Es ist ein rassistischer Aufruf, der ganz realen Nährboden für Morde, Plünderungen und Enteignungen schafft. Trotz dieser Tatsachen hat ein südafrikanisches Gericht bereits 2022 entschieden, dass der Gesang nicht als „Hassrede“ einzustufen sei. Eine juristische Kapitulation vor dem politischen Druck der Straße. Denn die Realität sieht anders aus: Weiße Farmer, insbesondere afrikanischstämmige Buren, leben mit permanenter Angst. Gewaltverbrechen gegen sie gehören zum Alltag, werden aber von großen Teilen der internationalen Medienlandschaft ignoriert oder relativiert.

Reaktion aus den USA: Rubio warnt – und wird verhöhnt

Immerhin: Wie MSN berichtet, ist einer, der sich traut, den Missstand offen auszusprechen, der US-Außenminister Marco Rubio. Er verurteilte den Gesang auf der Plattform X (ehemals Twitter) als das, was er ist: ein gefährlicher Aufruf zur Gewalt. Rubio forderte die südafrikanische Regierung auf, die Minderheit der Afrikaaner zu schützen und erinnerte daran, dass in zivilisierten Gesellschaften ethnischer Hass nicht durch historische Rechtfertigungen entschuldigt werden dürfe. Doch anstatt Dankbarkeit oder gar Selbstreflexion, schlug ihm aus Südafrika blanker Hohn entgegen. Kommentatoren warfen ihm „Unkenntnis“ oder „Kolonialarroganz“ vor, andere sprachen von einer „Desinformationskampagne“. Der Umstand, dass Rubio in seiner Kritik ein weltweites Schweigen gegenüber Malemas Gewalt-Rhetorik ansprach, wurde mit Spott quittiert – so sehr scheint man sich an den Hass gewöhnt zu haben.

Wo bleibt der Aufschrei?

Es stellt sich die Frage: Wo bleibt der internationale Aufschrei? Wo sind die Organisationen, die sonst bei jedem noch so kleinen Verstoß gegen politische Korrektheit aufschreien? Wenn in Europa ein Sänger ein unpassendes Liedtext-Zitat äußert, hagelt es Sanktionen und Auftrittsverbote. Doch wenn ein südafrikanischer Spitzenpolitiker zum Töten einer ethnischen Minderheit aufruft – dann ist das angeblich „kultureller Ausdruck“. Diese Doppelmoral ist nicht nur heuchlerisch, sondern gefährlich. Denn sie liefert all jenen Auftrieb, die Rassismus gegen Weiße für einen legitimen Widerstand halten.

Buren seit Jahrhunderten mit Südafrika verbunden

Die Buren, auch Afrikaaner genannt, sind Nachfahren niederländischer und deutscher Siedler, die sich im 17. und 18. Jahrhundert im südlichen Afrika niederließen. Sie prägten die Geschichte Südafrikas maßgeblich mit – unter anderem durch die Gründung der Burenrepubliken und den Widerstand gegen das britische Empire in den sogenannten Burenkriegen. Nach dem Ende der Apartheid wurden sie zunehmend zur Zielscheibe politischer und gesellschaftlicher Ressentiments, obwohl sie heute eine kleine Minderheit im Land darstellen. Ihr Erfolg als Landwirte brachte ihnen neben dem Wohlstand auch den Neid der schwarzen Bevölkerung. Ihre Geschichte ist geprägt von harter Arbeit, tiefer Verbundenheit zum Land – und zunehmend von existenzieller Bedrohung.

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