Rainhard Fendrich

Rainhard Fendrich möchte das von ihm zuvor als „Nazi-Land“ beschimpfte Österreich nicht verlassen, sagte er der Kronen Zeitung.

30. Jänner 2025 / 11:34 Uhr

Fendrich rudert zurück: „Ich sage ja nicht, dass ein Drittel der Österreicher Nazis sind“

Nach dem Wirbel um seine Aussage „Wir sind wieder das Nazi-Land“ rudert Reinhard Fendrich im Interview mit der Kronen Zeitung zurück.

Nach dem Wahlsieg der Freiheitlichen und den Koalitionsgesprächen zwischen FPÖ und ÖVP wurde der Sänger („I am from Austria“) politisch laut. „Wir sind wieder das Nazi-Land“, posaunte er via Oe24 hinaus – und als das Internet über diese Bezeichnung tobte, legte Fendrich nach: „Scheiße kann man abwaschen“.

Leute sind rechtskonservativ, aber keine Nazis

Umso überraschender sind seine Aussagen nun in einem Interview mit der Kronen Zeitung – wörtlich meinte Fendrich:

Ich sage ja nicht, dass die FPÖ-Wähler alle deppert sind und auch nicht, dass ein Drittel der Österreicher Nazis sind. Die Leute sind vielleicht rechtskonservativ, aber keine Nazis. Diesen Standpunkt verteidige ich auch im Ausland vehement. Es erschreckt mich aber, dass eine rechtsgerichtete Wählerschaft so naiv ist, die Konsequenzen nicht zu erkennen.

Fendrich möchte in Österreich bleiben

Fendrich möchte auch das von ihm zuvor als „Nazi-Land“ beschimpfte Österreich nicht verlassen, obwohl ihm genau das viele Kommentarschreiber ziemlich deutlich nahegelegt hatten („Der soll sich schleichen!“). Er wolle auf gar keinen Fall weggehen. Jetzt müsse er dableiben. Jetzt müsse man zu seinem Land stehen und Dinge verbessern, sagte Fendrich gegenüber der Krone.

Justiz muss Politik folgen

Interessant ist auch seine Bemerkung, „ich interessiere mich nicht für Politik, sondern für die Menschen und das Leben“. Dennoch kann es Fendrich nicht lassen, politische Phrasen der FPÖ-Gegner wie ein Papagei nachzuplappern. Etwa, wenn er sagt:

Wenn ich heute Sprüche höre wie „die Justiz muss der Politik folgen“, wird mir ganz anders.

Bei solchen Feststellungen von Fendrich merkt man, dass er sich für Politik tatsächlich nicht interessiert und Propaganda anderer Parteien (aus Unwissenheit?) verbreitet. Würde er nämlich eine Ahnung von Politik haben, würde er wissen, dass jedes Gesetz, das ja im Nationalrat von gewählten Politikern beschlossen wird, sehr wohl der Politik folgen muss – und nicht umgekehrt die Politik der Justiz.

Erstaunlich wenig Siegesgeheul

Verwundert zeigte sich Fendrich, dass man von FPÖ-Chef Herbert Kickl „erstaunlich wenig Siegesgeheul hört“ und er sich eigentlich gerade moderat verhält. So wenig der Liedermacher von Politik versteht, so wenig kennt er offensichtlich den Menschen Kickl, der auch am Höhepunkt seines Erfolges die Bodenhaftung nicht verliert und mit Demut an die politische Arbeit herangeht.

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