Der 70. Grazer Akademikerball am Samstag im Grazer Congress wurde eine glanzvolle Ballnacht, doch ein feiger Überfall auf einen Gast überschattete das rauschende Fest.
Der Beginn war noch glanzvoll: Die Eröffnung wurde von Nationalratspräsident Walter Rosenkranz vorgenommen, der in seiner Rede die Bedeutung von Tradition und kulturellem Austausch betonte. Das Damen- und Herren-Eröffnungskomitee begeisterte mit einer eleganten Choreografie und erntete stürmischen Applaus von den Gästen. Bis tief in die Nacht wurde in den prunkvollen Sälen des Grazer Congress ausgelassen getanzt und gefeiert.
Brutaler Übergriff auf Ballbesucher
Aber ein feiger Angriff von Vermummten auf einen Gast überschattete das Fest: In der Nacht auf Sonntag gegen 3.00 Uhr wurde ein 60-jähriger Ballbesucher aus dem Bezirk Liezen im Bereich des Andreas-Hofer-Platzes brutal attackiert. Der Mann hatte gerade mit seiner Frau die Veranstaltung verlassen, als er plötzlich von zwei Unbekannten von hinten mit Schlägen und Tritten angegriffen wurde. Der Mann stürzte zu Boden und erlitt schwere Verletzungen am Oberkörper, darunter mehrere Rippenbrüche.
Linksextreme Demos im Vorfeld
Bereits im Vorfeld hatten linksextreme Gruppen Demonstrationen gegen den Akademikerball angekündigt und durchgeführt. Eine dieser Kundgebungen wurde von der „Offensive gegen Rechts“ organisiert und fand unmittelbar vor Beginn des Balls statt. Aufgrund der Befürchtungen vor Ausschreitungen durch linksextreme Demonstranten errichtete die Polizei umfangreiche Sperren rund um den Veranstaltungsort, um die Sicherheit der Ballgäste zu gewährleisten. Trotz dieser Maßnahmen konnten die Angriffe auf einzelne Besucher nach der Veranstaltung nicht verhindert werden.
Einen Zusammenhang mit der Anti-Ball-Demo wird von der Polizei weder bestätigt noch ausgeschlossen. „Die Ermittlungen stehen erst am Anfang“, sagte Polizeisprecher Heimo Kohlbacher gegenüber der Kronen Zeitung.
Nationalratspräsident Rosenkranz zeigt sich erschüttert
Walter Rosenkranz äußerte sich am Sonntag zu den Vorfällen:
Ich bin zutiefst erschüttert über die Gewalt, die sich gegen Ballbesucher und deren Familien richtet. Es ist inakzeptabel, dass eine friedliche Veranstaltung durch solch feige Angriffe überschattet wird. Derartige hinterhältige Übergriffe dürfen in unserem Rechtsstaat keinen Platz haben. Ich hoffe auf eine umfassende Aufklärung dieser Schandtaten und wünsche den Betroffenen baldige Genesung.
Die Vorfälle werfen erneut ein Schlaglicht auf die zunehmende Gewaltbereitschaft bei politischen Protesten – in der Regel von Linksextremen. Es stellt sich die Frage, wie der Schutz von Teilnehmern bei Veranstaltungen wie dem Akademikerball in Zukunft besser gewährleistet werden kann.
