Bundeswehr in Not: Unzählige Panzer, Waffen und Munition wurden der Ukraine überreicht, nun sind die eigenen Bestände fast leer.

11. September 2024 / 19:05 Uhr

Bundeswehr in Krise: Leere Waffenkammern bedrohen Verteidigungsfähigkeit

Der Krieg in der Ukraine hat nicht nur die internationale Sicherheitslage erschüttert, sondern auch gravierende Mängel bei der deutschen Bundeswehr offengelegt. Um die Ukraine gegen die russischen Angreifer zu bewaffnen, hat Deutschland massenweise Waffen, Panzer und Munition geliefert. Eine neue Studie des „Instituts für Weltwirtschaft“ (IfW) zeigt jedoch die erschreckenden Konsequenzen: Die Bundeswehr kämpft nun mit leergeräumten Waffenkammern und einem desolaten Beschaffungssystem.

100 Jahre für volle Bestände?

Besonders brisant: Um, wie die Bild berichtet, wieder auf den Stand von vor 20 Jahren zu kommen, würde Deutschland beim aktuellen Tempo der Beschaffung bis zu 100 Jahre benötigen. Während einige Waffensysteme wie gepanzerte Fahrzeuge in zwei Jahren wieder aufgefüllt sein könnten, sieht es bei der Artillerie düster aus. Vor allem bei den wichtigen Artillerie-Haubitzen ist die Lage besonders prekär: Derzeit verfügt die Bundeswehr über 121 Stück, 2004 waren es noch 978. Bei einer derzeitigen Bestellrate von etwa neun Stück pro Jahr wird es laut der Studie erst im Jahr 2121 möglich sein, die Bestände auf das Niveau von 2004 zu bringen.

Russlands steigende Rüstungsproduktion

Während die Bundeswehr aufgrund langsamer Beschaffung weiter zurückfällt, steigert Russland seine Produktionskapazitäten massiv. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat Moskau seine Rüstungsproduktion deutlich ausgeweitet – bei Panzern verdreifacht und bei Langstrecken-Flugabwehrsystemen verdoppelt. Während Deutschland Jahre benötigt, um verlorene Waffenbestände aufzufüllen, kann Russland diese Menge in nur sechs Monaten herstellen.

Fehlerhafte Beschaffungsstruktur und europäische Lösung

Die Studie kritisiert das ineffiziente Beschaffungssystem Deutschlands scharf. Kleinere Bestell-Mengen treiben die Preise in die Höhe, und die bevorzugte Vergabe an heimische Produzenten verzögert die Wiederauffüllung der Bestände zusätzlich. Zudem fehle es an klaren Anreizen für die deutsche Rüstungsindustrie, ihre Produktion auszuweiten, was ebenfalls zu langen Lieferzeiten führt. IfW-Präsident Moritz Schularick fordert ein deutlich höheres Verteidigungsbudget von mindestens 100 Milliarden Euro pro Jahr, um Deutschland wieder glaubhafte militärische Fähigkeiten zu verleihen. Die Analyse des IfW zeigt klar, dass Deutschland dringend seine Rüstungsbeschaffung reformieren muss. Angesichts der russischen Aufrüstung ist es unerlässlich, dass die Bundeswehr wieder aufgerüstet wird, um die Verteidigungsfähigkeit des Landes und seiner Bündnispartner sicherzustellen. Nur mit einer schnellen, effizienten Beschaffung und einem ausreichenden Budget kann Deutschland auf die sich verschärfende geopolitische Lage angemessen reagieren.

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