Peinlich: Edeka hat zwar blau im Logo, bezeichnet die Farbe aber als “Bedrohung”.

30. August 2024 / 14:54 Uhr

Marktbetreiber distanzieren sich von Anti-AfD-Kampagne der Edeka-Zentrale

Die Kampagne der Lebensmittelkette Edeka gegen die AfD, wo man davor warnt, die Partei an diesem Sonntag zu wählen, schlägt auch intern große Wellen. Mehrere Einzelhändler der Kette bemühen sich um Schadensbegrenzung und stellen sich gegen die politische Hetze.

Der Osten ist blau

Die Anti-AfD-Kampagne der Edeka-Zentrale kam bei so manchen Einzelhändlern im Osten nicht gut an, betreiben sie ihre Märkte doch auf eigene Rechnung und können es sich nicht leisten, einen relevanten Teil ihrer Kundschaft zu brüskieren. In Thüringen liegt die AfD laut Umfragen mit 30 Prozent weit vor der Konkurrenz, und in Sachsen liefert sich die AfD mit der regierenden CDU ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den ersten Platz. Auch in Brandenburg liegt mit rund einem Viertel der Stimmen die AfD auf Platz eins. Das heißt, ein guter Teil der bisherigen Kundschaft könnte es sich daher dreimal überlegen, weiterhin bei einem Edeka-Markt einzukaufen. Ein nicht geringer wirtschaftlicher Schaden scheint damit vorgezeichnet.

Retten, was zu retten ist

Einige Händler schienen sich daher zu einer Rettungsaktion entschlossen zu haben und veröffentlichten ihrerseits auf Facebook großteils gleichlautende Stellungnahmen, in denen sie sich von der Kampagne distanzieren. So schreibt einer der Händler etwa:

Persönliches Statement unseres Chefs

Hallo zusammen,

aus gegebenem Anlass möchte ich hiermit signalisieren, dass wir bei allen politischen Themen KEINE Stellung beziehen! Wir sind ein Supermarkt, den ich als selbstständiger Einzelhändler verantworte und wo jeder Mensch einkaufen kann! Weshalb sich die Edeka mit solchen Beiträgen zur Politik äußert, kann ich nicht nachvollziehen und lehne dies dementsprechend ab!

Ich bin Lebensmitteleinzelhändler, kein Politiker und werde mich deshalb mit meinem Markt auch nicht in solche Themen einmischen!

Blaubeeren und Pflaumen eine Bedrohung?

Kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen veröffentlichte der Edeka-Konzern gestern, Donnerstag, ganzseitige Anzeigen in mehreren Zeitungen. Darin warnte man davor, bei den bevorstehenden Wahlen der AfD die Stimme zu geben und bezeichnete die „Blauen“ als die „größte Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft“. Deshalb stehe auch in den Edeka Märkten „blau“ nicht zur Wahl. Die Anzeige zeigte Obst und Gemüse in verschiedenen Farben, außer eben Blau. Edeka bezeichnet Blau als „Warnhinweis der Natur“, als eine Farbe, die eine „Bedrohung“ darstellt. Genauso müsse man es daher bei den Wahlen sehen und daher Blau nicht wählen.

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