Chritian Weber Plakate

Für die  Teilnehmer der Mahnwache am Mittwoch hat Christine Weber Tafeln gebastelt, auf denen die Freilassung ihres Sohnes im Iran gefordert wird.

15. April 2024 / 10:23 Uhr

Nach „Kriegserklärung“ bangt Wiener Mutter um ihren Sohn im Iran

Während Israel über eine Reaktion auf den Angriff des Iran berät, wird die Angst einer Wiener Mutter um ihren Sohn, der als politische Geisel in einem Gefängnis im Iran festgehalten wird, immer größer.

Verzweifelter Brief an Bundeskanzler

Die Verzweiflung von Christine Weber, der Mutter des 28-jährigen Studenten Christian Weber, ist riesengroß. Nach der „Kriegserklärung“ des Iran gegenüber Israel hat sie sich umgehend und zum wiederholten Male an ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer gewandt. In einem Brief schrieb sie:

Auf Anraten unserer anwaltlichen Vertretung in Österreich ersuche ich Sie, Ihren Außenminister umgehend dahin anzuweisen, für Christian Weber einen Auslieferungsantrag nach Österreich zu stellen. Das soll der von uns im Iran bezahlte Anwalt am besten noch heute (Sonntag ist im Iran der erste Werktag) erledigen. Weiters erwarte ich mir die Ausschöpfung aller Ihnen zur Verfügung stehenden POLITISCHEN Maßnahmen zur Befreiung meines Sohnes Christian.

Kein Auslieferungsantrag möglich

Gegenüber unzensuriert erklärte Weber, dass es bis dato noch immer keinen Auslieferungsantrag geben würde. Ihr sei gesagt worden, dass dies nur dann möglich sei, wenn ihren Sohn in Österreich eine Haftstrafe erwarten würde. Das Mitführen eines selbstgebastelten Schwertes und einer in Österreich registrierten Pistole sei hierzulande aber nur eine Verwaltungsstrafe. Dass Österreich hier nicht pro forma eine Haftstrafe ausspricht, um ihren Sohn freizubekommen, versteht Weber nicht.

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Mehr Informationen
Außenminister Alexander Schallenberg rief die Österreicher zum Verlassen des Iran auf. Christian Weber, der dort im Gefängnis sitzt, wird das aber seit bald 614 Tagen verwehrt.

Mahnwache in Wien

Am kommenden Mittwoch, 17. April, sind es 614 Tage, die Christian Weber im Iran festgehalten wird. Einmal mehr gibt es an diesem Tag, von 17.00 bis 19.00 Uhr beim Leopold-Figl-Denkmal auf dem Minoritenplatz in Wien, eine Mahnwache für Weber.

Einreise-Visum trotz Vermissten-Anzeige bei Interpol

Wie berichtet, verschwand Weber am 12. August 2022 aus der elterlichen Wohnung. Er wollte mit seinem Auto nach Indien reisen. Und obwohl er bei Interpol als vermisst gemeldet gewesen war, bekam er von der iranischen Botschaft in der Türkei ein Einreise-Visum. Kurz nach der Grenze wurde Weber festgenommen und wegen angeblicher Spionage zu mehr als 20 Jahren Haft verurteilt. Später wurde die Strafe nur noch wegen des Besitzes der Waffen auf viereinhalb Jahre reduziert.

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