Naturraum und Landschaftsbild werden von immer mehr Windrädern nachhaltig zerstört.

3. September 2023 / 12:27 Uhr

Verantwortungslose Politik macht Waldviertel zum Windradviertel

Im Bezirk Waidhofen an der Thaya (Niederösterreich) sind 40 neue Windkraftanlagen, vorwiegend im Wald, geplant, berichtet eine örtliche Interessengemeinschaft und versucht die Bevölkerung aufzurütteln.

Niederösterreich wird zu Windkraft-Industriezone gemacht

In keinem anderen Bundesland wird im Dienst von Klimalobby und Windkraftindustrie vergleichbar viel wertvoller Naturraum nachhaltig zerstört, wie in Niederösterreich.

762 Windkraftanlagen sind im Bundesland bereits in Betrieb, 250 weitere sind geplant, 40 davon im Bezirk Waidhofen an der Thaya, so die Initiativen “IG Waldviertel”und “pro Thayatal”, die aktuell gegen diesen weiteren Flächenfraß ankämpfen und aufrufen, bis zum 30. September Stellungnahmen zu den Projekten beim Amt der niederösterreichischen Landesregierung abzugeben.

Alle großen Waldgebiete im Bezirk betroffen

Der Flächenverbrauch von Windkraftanlagen ist enorm. 383,82 km² oder 57,3 Prozent der Gesamtfläche des Bezirks Waidhofen an der Thaya wird von den geplanten Windkraftanlagen eingenommen werden, informiert die Interessengemeinschaft auf ihrer Internet-Seite, wo sie die einzelnen Projekte beschreibt. Ökologisch wertvolle Waldflächen werden für den Bau von Fundamenten und Zufahrtsstraßen gerodet, der Boden versiegelt. Unzählige Tiere verlieren ihren Lebensraum.

Umweltschutz war gestern und zählt nicht mehr.

Gigantische Windräder in Landschaft

Bis zu 285 Meter sollen die Windräder in den Himmel ragen, um für die Betreiber rentabel Energie zu liefern. Ihre Zustimmung haben sich die betreffenden Gemeinden von den Energiefirmen abkaufen lassen. Denn Geld scheint den Gemeindepolitikern und diversen privaten Grundbesitzern wichtiger als etwa der Wille der Bevölkerung, Bedenken von Nachbargemeinden oder eine intakte Umwelt.

Die Gemeinde Göpfritz/Wild kassiert zum Beispiel 76.000 Euro pro Windrad und Jahr, schreibt die IG Waldviertel. Womit einmal mehr die Frage beantwortet ist, worum es bei „Energiewende“ und „Klimaschutz“ wirklich geht.

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