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Die Regierungen in Bund und Ländern sind verantwortlich, dass zwar gleich viel Geld für Energie aus Russland ausgegeben, aber dafür um ein Drittel weniger Ware erhalten wurde.

3. Dezember 2022 / 12:06 Uhr

Wer ist eigentlich der Verlierer bei den Russland-Sanktionen? Die Antwort ist einfach

Laut Parteichef Markus Söder steht die CSU „ohne Wenn und Aber“ zu den Sanktionen gegen Russland.

Bayern besonders betroffen

Dabei schneidet sie sich bzw. ihren Wählern ins eigene Fleisch. Denn nach Bayern kommen so viele Waren aus Russland, wie in kein anderes Bundesland. Vor allem Öl und Gas benötigt der Freistaat unter Ministerpräsident Söder, weshalb von Jänner bis September 22 Prozent aller deutschen Wareneinfuhren aus Russland an die Isar gingen, wie das Statistische Bundesamt in dieser Woche mitteilte.

Gleiches Geld für weniger Ware

Zwar war die Menge der Einfuhren gegenüber dem Vorjahr deutlich, nämlich um mehr als ein Drittel, niedriger, aber nicht die Kosten! Denn wegen der hohen Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe blieb der Wert in etwa gleich; auf Deutsch: Um ein Drittel weniger Ware fürs gleiche Geld.

Damit treffen die Sanktionen vor allem die eigene Bevölkerung, und nicht Russland. Dies wird auch vom US-Politikwissenschaftler Gary Hufbauer bestätigt. Er hatte rund 200 Fälle der vergangenen 90 Jahre, in denen Sanktionen gegen einzelne Staaten verhängt worden waren, untersucht. Nur in rund einem Drittel dieser Fälle seien die verhängten Sanktionen erfolgreich gewesen.

Schädigung des eigenen Landes geht weiter

Und dennoch tritt am kommenden Montag das von der EU beschlossene Ölembargo gegen Russland in Kraft. Von da an fließt kein Öl mehr über den Seeweg in die Europäische Union. Zusätzlich hat die EU einen Preisdeckel auf russisches Öl beschlossen, ebenfalls ab Montag. Das ist das erste Mal, dass der Kunde glaubt, den Preis eines Produkts festlegen zu können.

Abgesehen davon zeigen Analysen, dass die geringen Dieselvorräte für steigende Preise im kommenden Jahr sorgen werden. „Angesichts der Bedeutung der Energiepreise für die Inflationsentwicklung könnte hier auch neuer Schub für die Verbraucherpreise entstehen“, so die Tagesschau.

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