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Polizisten am Reumannplatz in Favoriten

Am Reumannplatz in Wien-Favoriten kommt es regelmäßig zu Gewalttaten.

18. Juni 2024 / 20:48 Uhr

Hohn oder Realitätsverweigerung? SPÖ-Gemeinderat lobt Sicherheit in Wien

Erst gestern, Montag, gab die Wiener Landespolizei bekannt, dass sie einen 27-jährigen Rumänen in Wien-Favoriten vorläufig festgenommen hatte, nachdem er eine 72-Jährige mit dem Umbringen bedroht haben soll. Die Frau, die gerade mit ihrem Hund spazieren war, lief aus Angst vor dem Mann mit dem Baseballschläger davon und verständigte den Polizeinotruf.

Seltsame Wirklichkeitswahrnehmung

Keine 24 Stunden später veröffentlicht die Wiener SPÖ eine Pressemitteilung mit dem Titel:

Favoriten ist sicher, Favoriten ist schön

SPÖ-Gemeinderat und Sicherheitssprecher Christian Hursky hebt „die Erfolge der Sicherheitsmaßnahmen in Wien hervor“. Die Maßnahmen der rot-pinken Stadtregierung würden „Wirkung“ zeigen.

Brennpunkt Praterstern

Am Beispiel des Praterstern sei „deutlich zu erkennen, dass das Waffenverbot ein erfolgreiches Ergebnis eines sozialdemokratischen Schulterschlusses sei“.

Der Praterstern ist ein berüchtigter Kriminalitäts-Brennpunkt. Bandenkriege und Sexualstraftaten sorgen seit Jahren für Angst und Schrecken in der Wiener Leopoldstadt, Mitte März gab es eine Schwerpunktaktion der Polizei gegen Jugendkriminalität. Erst heute, Dienstag, hat die Polizei eine Fahndung ausgeschrieben, weil dort ein Fahrgast einer S-Bahnfahrt von einem Mann mit einer Nagelfeile bedroht worden sein soll, nachdem dieser den jungen Mann ersucht hatte, seine Musik leiser zu schalten.

Geschlagen und beraubt

Vor zwei Tagen, am Sonntag, waren ein 14- und ein 15-Jähriger am Praterstern geschlagen und beraubt worden, wobei der mutmaßliche syrische Täter erst 14 Jahre alt sein dürfte. Doch Hursky schreibt:

Wir in Wien zeigen, dass die Sicherheitslage am Praterstern sich seit Einführung des Waffenverbots signifikant verbessert hat.

Die beiden Jugendlichen werden das bestimmt bestätigen können.

Doch nicht so erfolgreich

Doch ganz überzeugt dürfte Hursky von den Erfolgen der roten Sicherheitspolitik in Wien doch nicht sein. Denn abschließend erneuert er seine Forderung nach 1.500 zusätzlichen Polizisten in Wien, „um mehr Sicherheit für alle Bürger zu gewährleisten“. Außerdem erinnert er an das bereits 2019 geforderte Waffenverbot in Wien. Was das bringt, sieht man seit Wochen auch in der “Waffenverbotszone” um den Reumannplatz in Wien-Favoriten – nämlich nichts.

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