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Autor Michael Köhlmeier erwies dem Gedenktag im Parlament einen Bärendienst.

5. Mai 2018 / 14:45 Uhr

Autor Köhlmeier nennt bei NS-Opfergedenken Kanzler Kurz indirekt einen Nazi

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) ist hoch anzurechnen, dass er zur traditionellen Veranstaltung gegen Gewalt und Rassismus zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus auch Andersdenkende ins Parlament lud. Sogar als Festredner. Aber dass der Schriftsteller Michael Köhlmeier dann die öffentliche Bühne dafür nützt, um Regierungsmitglieder quasi als Nazis hinzustellen, war an Geschmacklosigkeit kaum noch zu überbieten.

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Verharmlosung des NS-Regimes

Köhlmeier, der seine persönlichen und politischen Aversionen gegen die Freiheitlichen bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit von sich gibt, scheute sich diesmal nicht einmal, Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in Anspielung auf seine Initiative zur Schließung der so genannten Balkanroute quasi als Nazi zu verunglimpfen:

Es hat auch damals schon Menschen gegeben, die sich damit brüsteten, Fluchtrouten geschlossen zu haben.

Dass Köhlmeier in einer Rede zum Gedenken an den Holocaust Kurz mit Nazis verglich, kam bei vielen Ehrengästen nicht gut an. Sie applaudierten demonstrativ nicht.

Im Verdacht der rot-grünen Feder

Anwesende fragten sich spätestens jetzt, ob die Einladungspolitik für diese Veranstaltung im Parlament tatsächlich mit der notwendigen Sensibilität erfolgte. Denn was der Vorarlberger Romanschreiber im Hohen Haus von sich gab, hatte wenig mit dem tatsächlichen Thema der Veranstaltung zu tun, sondern seine Worte gerieten gar in den Verdacht, von rot-grüner Feder zu stammen.

Worte toten Juden in den Mund gelegt

Diese Vermutung wurde verstärkt, als sich Michael Köhlmeier einem Thema annahm, mit dem SPÖ-Chef Christian Kern und seine Genossen ihre perfide Jagd auf FPÖ-Innenminister Herbert Kickl eröffneten. Dieser hatte – um Gottes Willen! – das Wort “konzentriert” verwendet, was die SPÖ und ihre gleichgeschalteten Medien sofort zur künstlichen Aufregung veranlasste. Köhlmeier setzte diese mediale Jagd gegen Kickl nun in seiner Festrede auf ziemlich schäbige Weise fort, in dem er toten Juden die Wörter in den Mund legte:

…Zuerst wird gesagt, dann wird getan. (…) Wirst du es dir gefallen lassen, wenn ein Innenminister davon spricht, dass Menschen konzentriert gehalten werden sollen…

FPÖ: “Bühne hochmütig missbraucht”

FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz und der freiheitliche Abgeordnete David Lasar, selbst Jude, bezeichneten Köhlmeier als selbstgerecht und warfen ihm vor, die Gedenkveranstaltung desavouiert zu haben. Bei Köhlmeier dürfe man sich nicht wundern, dass er “diese heutige Bühne hochmütig missbraucht hat”.

Dass er dabei die Ungeheuerlichkeit des Holocaust verharmlose und gleichzeitig eine Million österreichische Wählerinnen und Wähler pauschal verunglimpfe, sei ein entbehrlicher Beitrag zur weiteren Spaltung der Gesellschaft in Österreich, die er selbst kritisieren würde. “Dem heutigen Gedenktag hat Köhlmeier einen Bärendienst erwiesen, auch wenn ihn seine Claqueure dafür abfeiern,” reagiert die FPÖ in einer Aussendung.

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