Keine 48 Stunden nach der schnell hingekritzelten, rechtlich nicht einmal ansatzweise argumentierten Sachverhaltsdarstellung der Grünen hat die Justiz die Auslieferung des steirischen FPÖ-Obmanns und Nationalratsabgeordneten Gerhard Kurzmann beantragt. So schnell ging es noch nie. Anzeigen gegen Regierungspolitiker liegen üblicherweise jahrelang folgenlos in den staubigen Schreibtischschubladen der Staatsanwaltschaft herum. Im Idealfall verjähren sie dabei gleich.
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl übte heute heftige Kritik an der „Schlagseite Richtung Links, Mächtig und Prominent“, wie er die Tendenz der Justiz zusammenfasst: „Während linke Umtriebe wie Hass-und Gewaltvideos gegen FPÖ-Politiker, Musikclips, in denen der Terroranschlag des 11. September von SPÖ-nahen Rappern verherrlicht werden oder laufende Gewaltaktionen und Gewaltaufrufe von linken Organisationen gegen demokratische Veranstaltungen und Organisationen trotz unzähliger Anzeigen weiter ungehindert betrieben
werden und keinerlei Konsequenzen für die Täter haben, reagieren Staatsanwaltschaft und Justiz bei einem Videospiel auf Zuruf aus Parteizentralen quasi über Nacht."
Die FPÖ Steiermark sah sich indessen gezwungen, das Spiel im Netz zu deaktivieren. Hier die Nachricht über die Zensur:
FPÖ verklagt Zeitungen wegen Lügen über Online-Spiel
Die steirischen Freiheitlichen geben der Justiz nun Gelegenheit, ihr Spitzentempo in Zusammenhang mit dem Moschee-Spiel ein weiteres Mal unter Beweis zu stellen. Sie werden gegen zahlreiche Medien, darunter die Tageszeitungen „Österreich“ und „Heute“, rechtlich vorgehen. Unter anderem wird behauptet, dass beim Online-Spiel „Moschee baba“ Minarette, Moslems bzw. Muezzins „abgeschossen“ oder „weggeballert“ würden. Die Tageszeitung „Österreich“ hat in der Ausgabe vom 2. September sogar auf der Titelseite ein grünes Fadenkreuz in den roten Ring gebastelt und damit den Eindruck erweckt, als würde man mit einem Visier auf Moslems schießen.
Fakt ist, dass nicht „geballert“ wird und auch nicht der Eindruck erweckt werde, dass jemand getötet wird. Der rote Kreis verwandelt sich lediglich in ein Stoppschild, was dazu führt, dass die Muezzine blinkend wieder abziehen und die Moscheen und Minarette untertauchen.
Landesgeschäftsführer Georg Mayer hatte schon im Vorfeld bei einer Pressekonferenz davor gewarnt, Unwahrheiten über das Spiel zu verbreiten.
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