Fernseh- und Internetkonsumenten wundern sich immer wieder, wo die vielen Flaggen der USA und Israels herkommen, die bei islamistischen Großkundgebungen etwa in Teheran oder Bagdad von zehntausenden von Demonstranten durch die Straßen getragen werden, um dann öffentlich verbrannt zu werden. Hergestellt werden diese Fahnen unter anderem in der größten Flaggenfabrik des Iran, in der Stadt Khomein, südlich der iranischen Hauptstadt Teheran.
Die Flaggenfabrik sorgt regelmäßig für Nachschub an Fahnen dieser beiden als Todfeinde des Iran in der Öffentlichkeit hingestellten beiden Staaten. Wenn eine Großdemonstration ansteht, dann werden von dieser Fabrik aus die iranischen Metropolen Teheran, Maschhad, Isfahan, Karadsch Schiras, Täbris oder Ghom beliefert.
Revolutionsgarden an Spitze der Flaggen-Verbrennungen
An der Spitze der immer wieder stattfindenden Flaggen-Verbrennungen im Iran stehen die islamistischen Revolutionsgarden, die die Speerspitze des Regimes in Teheran darstellen. Historisch gesehen hat auch die Geiselnahme in der US-Botschaft im November 1979 mit einer solchen Aktion begonnen. Hunderte iranische Studenten, aufgehetzt durch islamische Geistliche, verbrannten US-Fahnen und riefen „Tod für Amerika“ und „Geht nach Hause, Yankees“.
Es folgte der Sturm der Botschaft und ein Geiseldrama für die Angestellten der US-Vertretung. Und es begann ein 444-tägiges Martyrium, das erst am 20. Jänner 1981 für die Mitarbeiter der US-Botschaft in Teheran endete.