Während sich im Internet ein regelrechter Sturm der Entrüstung gegen die Rewe-Gruppe gebildet hat, scheint das Unternehmen selber absolut nicht um Beschwichtigung bemüht. Und neue Beobachtungen von Konsumenten bringen den Handelskonzern in weitere Schwierigkeiten.
Tierschutzsiegel für Halal-Fleisch
Weil die Kühlabteilung mit Halal-Fleisch und gleichzeitigem AMA-Gütesiegel darauf noch nicht skurril genug ist, wirbt nun ausgerechnet die Tierschutzorganisaiton “Vier Pfoten” für islamkonformes Fleisch – allerdings offensichtlich unfreiwillig.
Zwar wurde nach bestimmten Kriterien eine Kooperation mit Rewe eingegangen, wie uns “Vier Pfoten“-Pressesprecherin Elisabeth Penz bestätigte, eine Halal-Schlachtung sei aber ganz und gar nicht im Sinne der Stiftung. Hier herrsche dringender Klärungsbedarf, sagte Penz der Redaktion am Telefon.
Fragwürdige Vermarktung
Gerade weil sich nahezu alle Tierschützer darüber einig sind, dass ein betäubungsloses Ausblutenlassen des Lebewesens einen besonders grausamen und qualvollen Tod bedeutet, mutet es umso seltsamer an, dass ausgerechnet eine Tierschutzinitiative für das Schächt-Fleisch in die Bresche springen sollte.
“Vier Pfoten” gab das Einverständnis zur Verwendung des Siegels zwar für bestimmte Fleischprodukte, mit grausam geschächteten Halal-Fleisch will sich die Organisation aber nicht in Verbindung bringen lassen. Die “Initiative Merkur Tierwohl” weist aber ausgerechnet mit einem Pickerl von “Vier Pfoten” beim Halal-Fleisch darauf hin, dass das Rind auf der Alm gehalten wurde und das Fleisch gentechnikfrei sei.
Rewe macht sich s nicht leicht
Zu den zahlreichen Zuschriften, welche die Rewe-Gruppe dieser Tage wegen ihrer Kopftuchwerbung bei Bipa und wegen des Halal-Fleisches mit AMA-Siegel bei Merkur erhält, könnten nun weitere Beschwerdebriefe kommen. Der unzensuriert-Leser, der uns auf das Tierschutz-Siegel auf Halal-Faschiertem aufmerksam machte, zog folgenden Schluss: “Interessant, mit welchen Mitteln Merkur nun versucht, die Tierschächtung österreichtauglich zu machen.”