Groß war die Aufregung als bekannt wurde, dass die Bawag rund 20.000 Kunden zu einer Kontoumstellung zwingt und dieses neue Angebot auch noch teurer ist. Konsumentenschutzminister Alois Stöger (SPÖ) will zwar die Bank klagen, ob er damit Erfolg haben wird, bleibt offen. Die ÖVP hat schon abgewunken.
Kommentar von Unzensurix
Zukünftig soll es mit der der „KontoBox small“, die 4,90 Euro im Monat kostet, möglich sein, fünfmal gratis im Monat Geld abzuheben. Wer darüber hinaus gebührenfrei abheben möchte, der müsse ab nun die „KontoBox large“ (9,90 Euro pro Monat) wählen, ansonsten fallen pro Transaktion 39 Cent an. Also, wer tatsächlich mehr als 25 mal im Monat zum Bankomaten rennen muss, für den würde sich dieses Produkt rechnen. Aber ehrlich, wer macht das schon?
Außerdem stellt sich die Frage, warum die Bawag diese Transaktionsgebühr braucht? Es hat doch in der Vergangenheit auch gut geklappt. Andere Banken sind anscheinend nicht auf eine solche Gebühr angewiesen. Und überhaupt: Borgt man sich von der Bank Geld in Form eines Kredits aus, zahlt man Zinsen. Umgekehrt bedeutet viel Guthaben am Konto, dass man der Bank sein Geld borgt – eigentlich einen Kredit gewährt. Bekommt man die selben Zinsen? Nein, man zahlt Gebühren in Hülle und Fülle samt KeSt. etc. Der Bankkunde zahlt drauf. So oder so.
Was tun? Viele Bawag-Kunden werden vielleicht ihr Geld vom Konto abziehen und – wenn überhaupt – größere Summen abheben, das aber seltener. Das Geld unterm Kopfkissen wird wohl zur besseren Variante, sollte man meinen. Allerdings ein Blick nach Indien offenbart, wie schnell auch Scheine wertlos werden. Große Geldscheine wurden unlängst in einer Nacht- und Nebenaktion ungültig. In der EU kennt man das in ähnlicher Form, etwa mit der Abschaffung des 500-Euro-Scheins.
Volle Kontrolle über wehrlose Bankkunden
Die Richtung ist klar. Eine bargeldlose Gesellschaft, die ihr Vermögen auf Bankkonten hat, wo wiederum mit niedrigen Sparzinsen und Gebühren aller Art den Menschen ihr Verdientes genommen wird. Volle Kontrolle der Banken gegen wehrlosen Menschen. Wer Vermögen ausschließlich am Konto oder in Form von Geldscheinen hat, ist bald der Dumme.