Die Nachricht verbreitete sich in den Medien wie in Lauffeuer: Der München-Attentäter Ali Sonboly, der vorigen Freitag neun Menschen getötet und sich dann selbst gerichtet hat, soll ein Rechtsextremist gewesen sein. Das verkaufte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ihren Lesern als Exklusiv-Story. Fast alle Medien schrieben das ab, in den ORF-Nachrichtensendungen hatte man gar das Gefühl, dass die Moderatoren durchatmen ob dieser "erfreulichen Wendung": Der Amokläufer soll also kein Islamist sein, sondern eindeutig aus rassistischen Motiven gehandelt haben.
Türkische Fahne auf Facebook-Profil
Kluge Köpfe, die man eigentlich bei der FAZ vermuten würde, hegten gleich Zweifel an dieser Spekulation. Denn: Würde ein Rechtsextremist, Ausländerhasser und Rassist eine türkische Fahne auf seinem Facebook-Profil wehen lassen? Das passt doch alles nicht zusammen. Aber für die FAZ hatte Ali Sonboly trotzdem eindeutig ein rechtsextremistisches Weltbild – aus folgenden Gründen:
Er habe es als „Auszeichnung“ verstanden, dass sein Geburtstag, der 20. April 1998, auf den Geburtstag von Adolf Hitler fiel. Das erfuhr die F.A.Z. aus Sicherheitskreisen. Entsprechende Aussagen über seine Begeisterung für Hitler stammen demnach aus dem engsten Umfeld von S. Auch sei S., der aus einer iranischen Familie stammt, stolz darauf gewesen, als Iraner und als Deutscher „Arier“ zu sein.
"Hitler" in islamischer Welt beliebter Vorname
Was die FAZ nicht schrieb – aus Unwissenheit oder absichtlich sei dahingestellt: Der neupersische Name Iran heißt auf deutsch übersetzt "Land der Arier". In der gesamten islamischen Welt ist "Hitler" ein beliebter Vorname. Da heißen Kinder von Muslimen, die Hitler verehren, heute mit Rufnamen "Hitler" – und deutsche Ämter müssen den Namen beurkunden. Udo Ulfkotte schreibt dazu auf Kopp-Online:
Bei der libanesischen Palästinenser-Großfamilie M., die überwiegend im Ruhrgebiet ansässig ist, hat fast jeder Vater einen Sohn, der »Hitler« mit Rufnamen heißt. Wahrscheinlich werden die Jungen so genannt, um ein deutliches Zeichen im »Kampf gegen Rechts« zu setzen, oder? Hitler ist auch der Star einer palästinensischen Radiosendung. Er ist ein Held unter jungen Muslimen. Das Buch »Mein Kampf« wird in arabischen Ländern in Buchläden empfohlen und beworben. Hitler boomt nicht nur am Bosporus. Es ist ein Bestseller in arabischen Ländern.
Amokläufer führte 300 Schuss Munition mit
Folgt man den Schlüssen der FAZ, müsste man nun alle Muslime, die aus dem "Land der Arier" kommen und gelernt haben, Adolf Hitler zu bewundern, Nazis oder Rechtsextremisten sein. Das ist aber nicht alles, was die FAZ ins Spiel bringt, um den Amokläufer ins rechte Eck zu stellen:
Für die Annahme, dass S. aus rassistischen Motiven heraus tötete, spricht, dass er mehr Menschen hätte umbringen können – er führte 300 Schuss Munition bei sich.
Der ehemals selbst bei der FAZ tätige Journalist Udo Ulfkotte kann diese Argumentation kaum fassen und entgegnet:
Wenn ein Moslem also viel Munition mit sich führt, dann handelt er nicht aus religiösen, sondern aus »rassistischen Motiven«. Ich kann hier nicht auflisten, wie viele islamistische Attentäter wieviel Schuss Munition mit sich führten und auch Adolf Hitler bewunderten. Fragen Sie nur einmal israelische Sicherheitskräfte, wie viele Muslime dank schneller Reaktion umgehend erschossen werden, und die mit ihren Munitionsvorräten ansonsten noch mehr Israelis hätten ermorden können. Ihre Zahl ist schier unendlich groß.
Die Welt zurechtbiegen, wie es den Eliten gerade passt
Seit dem FAZ-Exklusivbericht ist die Annahme, beim Amokläufer von München hätte es sich um einen psychisch Kranken gehandelt, plötzlich vom Tisch. Offensichtlich versucht man, den Mörder von neun Menschen für die Geschichtsbücher als rechtsextremen Einzeltäter darzustellen. Dass es sich – von Zeugen gehörte "Allahu akbar"-Rufe legen das nahe – auch um einen Islamisten gehandelt haben könnte, wird kaum mehr in Betracht gezogen. Man hat den Eindruck, dass die Welt so zurecht gebogen wird, wie es den Eliten gerade passt.