Mit einer neuerlichen Welle der Gewalt meldet sich die islamistische Terrormiliz Boko Haram zurück auf dem Kriegsschauplatz. Bei einem Terroranschlag im nigerianischen Konduga im Bundesstaat Borno wurden insgesamt 20 Personen getötet und weitere 20 Opfer zum Teil schwer verletzt. Drei weibliche Boko Haram-Aktivistinnen hatten sich auf einem belebten Fischmarkt in der Stadt mitten unter den Besuchern als Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt.
Weite Gebiete des Bundesstaates Borno gelten als Rückzugsgebiet von Boko Haram. Nach jahrelangen bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen mit der nigerianischen Armee haben sich die fanatischen Muslim-Milizen hier festgesetzt und starten immer wieder Angriffe in andere Bundesstaaten.
Frauen und Kinder als Selbstmordattentäter haben System
Vor allem der Einsatz von Frauen und Kinder als Selbstmordattentäter haben System bei Boko Haram. Die Milizionäre hatten in der Vergangenheit weite Teile des nordöstlichen Nigeria durchkämmt, dort viele Dörfer überfallen, die Männer getötet sowie Frauen und Kinder entführt. Die Geiseln wurden sodann gezwungen, zum Islam überzutreten, und anschließend als Selbstmordattentäter ausgebildet.