Schon wieder kracht eine rote Vorfeldorganisation sprichwörtlich ökonomisch wie eine “Kaisersemmel”. Nachdem die Mitgliederzahlen des SPÖ-nahen Autofahrerclubs ARBÖ laut Medienberichten sinken, dürfte auch die finanzielle Gebarung bundesweit alles andere als unkritisch sein. Jetzt steht die steiermärkische Landesorganisation im Fokus finanzieller Existenzsorgen.
Bereits seit 2005 dümpelt der ARBÖ immer wieder nahe der Insolvenz dahin.Im Zuge der enormen finanziellen Schwierigkeiten mussten seither die Landesclubs Vorarlberg und Kärnten Insolvenz anmelden und der ARBÖ Salzburg und Tirol unter das Dach der Bundesorganisation flüchten, um nicht unterzugehen. Einzig finanziell noch einigermaßen stabil steht der ARBÖ Wien, Niederösterreich und Burgenland dar.
ARBÖ-Steiermark musste Landeszentrale verpfänden
Nun konzentriert sich alles auf den ARBÖ-Steiermark. Dort musste wegen offensichtlich zu großzügiger Expansionspläne die Landeszentrale um 1,6 Millionen Euro an die Hausbank verpfändet werden. Darüber hinaus sollen auch die landesweit 16 Prüfzentren verpfändet sein, und das ARBÖ-Fahrtechnikzentrum selbst soll Schulden von rund zwei Millionen Euro angehäuft haben.
Auch hier soll der Bundes-ARBÖ schon genötigt gewesen sein, eine Art ökonomische Patronatserklärung zu geben, um die Situation gegenüber den Gläubigern einigermaßen zu beruhigen. Ökonomische Berater der Sozialdemokratie, und das nicht nur in der Steiermark, befürchten jedenfalls für die nächsten Jahre ein ähnliches Schicksal für den ARBÖ wie für die seinerzeitige rote Konsumgenossenschaft, nämlich Pleite und völliges Verschwinden.