Die “Krone” beklagte die Häufung von Afrikanern in unserem Straßenbild und sah in ihnen potentielle Kriminelle. Das gefiel dem “Presserat” gar nicht.

1. März 2019 / 15:38 Uhr

“Presserat” stellt wieder einmal Asylwerber-Diskriminierung in der “Kronen Zeitung” fest

Der heutige Standard sieht sich unter dem Titel “Presserat: Salzburg-,Krone’ diskriminierte Flüchtlinge” wieder einmal bemüßigt, als Sprachrohr des selbsternannten “Rates” ohne tatsächliche Urteilsgewalt zu agieren. Laut des Berichtes habe sich ein Leser wegen eines in der Salzburger Kronen Zeitung im Juli 2018 erschienenen Kommentars an den Presserat gewandt, weil dieser angeblich afrikanische Asylwerber zu Unrecht unter Terrorismusverdacht stelle.

“Fremder im eigenen Land”

Der Kommentar im Originaltext:

Jedermann in Salzburg . . . fühlt sich in gewissen Gebieten schon als Fremder im eigenen Land. Die Gegend an der Alpenstraße wäre ein gutes Beispiel: Da sind zahlreiche afrikanische Asylwerber auf der Straße zu sehen, meist nur junge Männer. Das kann ja auch ein Zufall sein.Auch wenn die karitativen Fans aufschreien: Die Migrationswelle hat den Terror in unser friedliches Land gebracht. Noch immer gibt es keinen genauen Überblick, wie viele Menschen von unklarer Identität sich im Land befinden und auch die Kosten für die sündteuren Quartiere (bestes Beispiel ist das Hotel “Kobenzl”) werden verschleiert. Wer stoppt diese Entwicklung?

“Unterschwelliger Eindruck, dass afrikanische Asylwerber gefährlich sind”

Wie schon in zahlreichen ähnlichen Fällen, gab der linkslastige Presserat dem Beschwerdeführer recht und stellte laut Standard fest:

Der “Krone”-Kommentar erklärt, dass Migration “den Terror in unser friedliches Land” gebracht habe. Der Presserat wendet ein: Auch wenn einige Personen in Österreich versucht hätten, sich dem sogenannten Islamischen Staat anzuschließen, sei es in Österreich bisher zu keinem einzigen islamistischen Terroranschlag gekommen. Die Darstellung im Artikel sei daher nach Meinung des Senats irreführend und verzerrend. Der Ehrenkodex aber verlange Gewissenhaftigkeit und Korrektheit in Wiedergabe von Nachrichten und Kommentaren als oberste Verpflichtung von Journalistinnen und Journalisten.

Der Kommentar bringe afrikanische Asylwerber aus Salzburg “in gewisser Weise pauschal” mit islamistischem Terrorismus in Verbindung. Er erwecke “zumindest unterschwellig den Eindruck, dass alle afrikanischen Asylwerber gefährlich sind”, findet der Presserat.

Das komme einer Diskriminierung dieser Personengruppe gleich. Der Senat stellt den Verstoß gegen den Ehrenkodex fest und fordert die Medieninhaberin auf, die Entscheidung freiwillig in der “Salzburg Krone Extra” bekanntzugeben.

“Was schert es die Eiche…”

Der Kronen Zeitung dürfte das herzlich wurscht sein. Sie nahm, wie üblich, nicht von der Möglichkeit Gebrauch, an dem “Verfahren” teilzunehmen. Schließlich erkennt sie- wie auch ihr Pendant Heute – den Presserat gar nicht erst an. Und so bleibt es Blättern wie dem Standard überlassen, ihre Leser mit “Urteilen” dieses Organes zu bereichern. So manchem könnte dabei das alte Sprichwort in den Sinn kommen: “Was schert es die Eiche, wenn sich das Borstenvieh an ihr reibt”.

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