Seit Jahren wird Medienkonsumenten ein Kampf um die Gleichberechtigung der Frau geboten, vermeintlich feministische Bewegungen schaffen es mit fragwürdigen Aktionen ins Rampenlicht der Öffentlichkeit (das Frauenvolksbegehren in Österreich fordert etwa eine Abtreibung auf Krankenschein), und skurrile politische Vorschläge sollen zum Wohl der Frauen beitragen. Einen solchen Griff ins Diskriminierungsklo haben nun auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gemacht. Sie bieten am sogenannten “Equal-Pay-Day” (heute, 18. März) Tages- und Jahresfahrkarten an, die massiv verbilligt sind, und zwar um jene 21 Prozent, die Frauen laut internationalen Berechnungen angeblich im Schnitt schlechter verdienen als Männer.
Kein Frauenparkplatz, aber “Frauenticket”
Auf einem der Automaten rund um den Alexanderplatz steht groß “Frauentickets”. Während eine solche Idee bei Parkplätzen auf blanke Hysterie stößt, hört sie die Empörung beim Geld offensichtlich auf. Der Regulärpreis wurde für das weibliche Geschlecht nämlich an diesem Tag für Jahreskarten um 21 Prozent heruntergesetzt – um auf die mutmaßlich ungleiche Bezahlung von Frauen hinzuweisen.
Und zwar explizit nur auf jene, die auch optisch weiblich sind. Wer sich als Frau im Männerkörper fühlt, hat Pech gehabt. Wer zwar weiblich ist, aber aussieht wie ein Mann, auch Pech gehabt. Überprüft wird das mit einer eingebauten Kamera, die das Gesicht scannt und schließlich eine Karte mit dem prominenten Aufdruck “Frauenticket” ausspuckt.
Ende der Geschichte: Eigentlich kann jeder Frauen-Fahrschein kaufen
Würden Männer ihr Glück versuchen, oder auch nur solche, die danach aussehen, aber es irgendwie doch nicht sind, werde eine Fehlermeldung angezeigt, berichtet die BVG-Sprecherin Petra Nelken. Man höre ihr zufolge ständig, dass Frauen weniger verdienen würden, “wir wollen mit dieser Aktion konkret zeigen, wie es sich anfühlt.”
Nachdem es im Internet bereits eine riesige Aufregung und massiv schlechte Kritik für die Aktion gab, legten die Verkehrsbetriebe nach und versicherten, dass auch Männer, die sich als Frau fühlten, den ermäßigten Fahrschein bekämen. Die Kontrolleure seien zudem angehalten, nicht nach dem Geschlecht zu fragen, wodurch im Grunde jeder auf die verbilligten Fahrausweise zugreifen könne und Frauen erst recht wieder nicht bevorzugt behandelt werden.