Eine Nachricht, die geopolitisch Hoffnung weckt, löst an den Börsen einen Schock aus. Medienberichte über eine mögliche US-Friedensinitiative im Ukraine-Konflikt haben am europäischen Aktienmarkt einen Verkaufsdruck ausgelöst, der den gesamten Rüstungssektor schwer getroffen hat. Besonders deutlich bekam dies die Aktie von Rheinmetall zu spüren, die zeitweise mehr als vier Prozent nachgab.
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Logik der Rüstungsindustrie: Kein Krieg, kein Wachstum
Allein die Aussicht auf Bewegung in Richtung eines Friedensabkommens hat bei institutionellen Anlegern massive Gewinnmitnahmen ausgelöst. Die Logik dahinter: Endet der Krieg, könnten militärische Budgets sinken, neue Großaufträge ausbleiben und die Wachstums-Phantasien, die den Sektor getragen haben, sich in Luft auflösen. Darunter litten am Freitag nicht nur Rheinmetall, sondern auch andere Werte der Branche wie Hensoldt und Renk, die ebenfalls spürbare Kursrückgänge verzeichneten.
Angst vor Frieden wichtiger als Unternehmenszahlen
Mehrere Unterstützungszonen wurden durchbrochen, kurzfristige Aufwärtstrends sind Geschichte. Das Bild ist geprägt von hohem Volumen, hektischer Preisaktion und beschleunigten Abgaben. Rheinmetall präsentiert sich weiterhin stark: Das Unternehmen verfügt über eine prall gefüllte Pipeline, bestätigt seine technologische Führungsposition regelmäßig auf NATO-Übungen und profitiert von strukturell steigenden Verteidigungsbudgets in Europa.
Die Aktie des Rüstungskonzerns ist also nicht gefallen, weil das Unternehmen schlechter geworden wäre, sondern weil die Börse im Moment geopolitische Hoffnungen wichtiger nimmt als Geschäftsberichte.


