Christoph Wiederkehr

Neos-Bildungsminister Christoph Wiederkehr kündigte große Reformen an – die mit der Realität in den Klassenzimmern jedoch wenig zu tun haben.

13. November 2025 / 14:06 Uhr

Wiederkehr kündigt Schulreformen an – FPÖ sieht nur große PR-Show

Neos-Bildungsminister Christoph Wiederkehr hatte am gestrigen Mittwoch im Wiener Museumsquartier seine sogenannte “Grundsatzrede zur Zukunft des österreichischen Bildungssystems” gehalten. Darin kündigte er unter anderem den “Plan Z” an – ein Maßnahmenpaket, das Schulen moderner, digitaler und leistungsorientierter machen soll. Konkret geht es dabei um die Einführung eines zweiten verpflichtenden Kindergartenjahres, mehr Schulautonomie, Reformen in der pädagogischen Ausbildung, einen stärkeren Fokus auf den Umgang mit Innovation sowie eine Überarbeitung der Lehrpläne. In der Opposition sieht man darin reine Symbolpolitik.

Bildungsminister weit von Realität in Schulen entfernt

Scharfe Kritik kam heute, Donnerstag, von FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl. “Immer wieder versucht Neos-Bildungsminister Wiederkehr, mit simpel formulierten Worten seine reine PR-Politik für das Schul- und Bildungswesen den Lehrern, Schülern und Eltern schmackhaft zu machen”, erklärte Brückl. Die Veranstaltung im Museumsquartier zeige, wie weit der Minister „von der Realität im Klassenzimmer“ entfernt sei.

Geliefert wurden nur Ankündigungen

Seit seiner Angelobung habe Wiederkehr „eine Ankündigung nach der anderen“ geliefert, doch zwischen seinen Worten und der Realität klaffe „eine gewaltige Lücke“. Brückl kritisierte, von Wiederkehr sei „nichts Visionäres“ gekommen. „Schon von seiner viel zitierten ‚Aufholjagd‘ war in der Praxis nichts zu bemerken, und auch der nun präsentierte ‚Plan Z‘ wird das Bildungssystem keineswegs auf die Überholspur bringen“, so der FPÖ-Parlamentarier weiter.

Wiederkehr-PR hilft nicht gegen wahre Probleme

Brückl sieht die zentralen Probleme nicht auf der PR-Bühne, sondern im Klassenzimmer: „Die Lehrer kämpfen mit Disziplinproblemen, überbordender Bürokratie und einem immer größeren Anteil an Schülern, die kaum Deutsch sprechen.“ Die Zustände an vielen Schulen würden „zunehmend dramatischer“, es gebe „immer häufiger Gewalt- und Mobbing-Vorfälle“.

Wiederkehr hat bereits in Wien versagt

Statt Maßnahmen zu setzen, flüchte sich der Minister „seit mittlerweile neun Monaten“ in medienwirksame Auftritte. Brückls Resümee:

Auch Wiederkehrs heutige kleine Märchenstunde, gespickt mit inhaltsleeren Floskeln und ohne jede Aufbruchstimmung für das Bildungssystem, wird an der Realität in unseren Schulen nichts ändern. Er hat es in Wien nicht geschafft – und bundesweit kann er es erst recht nicht.

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