Im September haben so viele Ukrainer die Europäische Union erreicht wie seit zwei Jahren nicht mehr. Nach Angaben des EU-Statistikamts Eurostat wurde rund 79.000 Flüchtlingen vorübergehender Schutz gewährt – das sind 49 Prozent mehr als im August.
Ukrainische Männer dürfen ihr Land verlassen
Der starke Anstieg steht im Zusammenhang mit einer Lockerung des Ausreiseverbots für Männer aus der Ukraine. Diese Änderung erlaubt Männern zwischen 18 und 22 Jahren, das Land zu verlassen. Zuvor galt für sie, wie für alle wehrpflichtigen Männer zwischen 23 und 60 Jahren, ein Ausreiseverbot im Rahmen des Kriegsrechts und der Mobilmachung nach dem Kriegsbeginn im Februar 2022.
Deutschland hat am meisten aufgenommen
Seit Beginn des Krieges sind laut Eurostat mehr als 4,3 Millionen Ukrainer in die EU geflohen. Deutschland hat mit mehr als 1,2 Millionen Personen erwartungsgemäß den größten Anteil aufgenommen, was 28,3 Prozent aller in der EU registrierten Personen aus der Ukraine entspricht.
Hunderttausende Ukrainer im Sozialsystem
Viele Ukrainer, die in die EU geflohen sind, dürfen arbeiten, Sozialleistungen beziehen und medizinische Versorgung erhalten, ohne einen Asylantrag stellen zu müssen. Der vorübergehende Schutzstatus wurde von den EU-Staaten bis März 2027 verlängert. Das belastet auch das deutsche Sozialsystem: Im Juli 2025 waren 673.000 Ukrainer im Bürgergeld, etwa 6,3 Milliarden kostete das den Steuerzahler im letzten Jahr.
