Finanzminister Klingbeil greift für seinen Fotografen tief in die Tasche der Steuerzahler.

7. Oktober 2025 / 12:57 Uhr

“Sparsamer” Finanzminister Klingbeil sucht Fotografen für 620.000 Euro

Wenn es ums Sparen geht, zeigt sich Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) gern als harter Haushälter. Doch ausgerechnet in seinem eigenen Ministerium scheint vom Rotstift wenig zu spüren zu sein: Laut einer aktuellen EU-weiten Ausschreibung will Klingbeil bis zu 620.000 Euro in einem Zweijahresvertrag für Foto- und Videodienstleistungen ausgeben.

Luxus statt Haushaltsdisziplin

Wie die Bild berichtet, soll der Vertrag ab Januar 2026 gelten und zunächst bis Ende 2027 laufen, mit der Option auf Verlängerung um weitere zwei Jahre. Somit würde sich für die Dauer einer Legislaturperiode für einen einzigen Bundesminister Kosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro ergeben. Würden sich die anderen 16 Bundesminister Klingbeil zum Beispiel nehmen, würden sich insgesamt fast 20 Millionen Euro an Steuergeldern allein für Fotografen summieren. Klingbeil ist es dabei in der Stellenausschreibung besonders wichtig, einen Fotografen quasi rund um die Uhr sofort verfügbar zu haben – explizit auch an Sonn- und Feiertagen.

Ministerium hat schwache Ausrede parat

Auf explizite Nachfrage der Bild lässt Klingbeils Ministerium nur verkünden, dass professionelle Fotografen sowie Friseur- und Visagisten-Kosten für solch ein hohes, repräsentatives Regierungsamt üblich seien. Dies mag zutreffen, doch es bedeutet keineswegs, dass dafür solche Unsumme veranlagt werden müssen. Mit einem Gegenbeispiel lässt sich das leicht veranschaulichen: Der ehemalige Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte seinen Fotografen mit 350.000 Euro für die volle Amtszeit von vier Jahren engagiert. Das ergibt heruntergerechnet rund 7.000 Euro im Monat – für einen Profifotografen eines Bundesministers bewegen wir uns hier in einem für die Bürger eher nachvollziehbarer Bereich.

Finanzminister mit schlechtem Beispiel voran

Während Klingbeil sich Hochglanzaufnahmen und Videoauftritte leisten will, müssen die Bürger den Gürtel immer enger schnallen. Strom- und Heizkosten steigen, Benzin und Lebensmittel sind so teuer wie nie, die Mehrwertsteuer auf Gas bleibt erhöht, und ab 2026 soll der CO₂-Preis erneut kräftig steigen. Gleichzeitig wird beim Bürgergeld, beim Wohnbau, bei Familienleistungen und in der Landwirtschaft gekürzt. Gerechtfertigt werden die Sparmaßnahmen durch angebliche Solidaritätsverpflichtungen der Deutschen gegenüber Dritten, die nur schwer greifbar sind – so wie etwa mit der Ukraine in ihrem Krieg gegen Russland. Nach dieser Logik müsste jedoch genau das sparsame Finanzministerium als vorbildliches Beispiel für die Menschen mit einem harten Rotstift bei sich selbst agieren – und nicht als schlechtestes Beispiel vorangehen.

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