Der frühere Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer durfte sich in der SPÖ alles erlauben – doch als er der Bevölkerung die „Übergewinne“ des Landes-Energieversorgers Tiwag zurückzahlen wollte, setzte ihn die Partei vor die Tür.
Koalitionsbruch
Diese Woche hatten die Sozialdemokraten in Tirol den ehemaligen Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer zuerst aus dem Landtagsklub, später auch aus der Partei ausgeschlossen. Als Grund dafür nannte SPÖ-Vorsitzender Philip Wohlgemuth, Dornauer habe gegen das gemeinschaftlich festgelegte Programm verstoßen.
Tiwag-“Übergewinne” von 280 Millionen Euro
Ursache des Konflikts mit der eigenen Partei: Dornauer sprach sich für eine Rückzahlung von 280 Millionen Euro an „Übergewinnen“ durch den Landes-Energieversorger Tiwag an die Bevölkerung aus und wollte bei der Landtagssitzung kommende Woche einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag einbringen – wider die Position der Parteispitze und des Koalitionspartners ÖVP.
SPÖ krallt sich an die Macht
Das lässt tief in die Befindlichkeiten der derzeitigen Sozialdemokratie blicken: Um weiter an der Macht zu bleiben und die Partnerschaft mit der ÖVP nicht zu gefährden, opfert die SPÖ lieber ihren Partei-Rebell, der den Menschen in einer Zeit der Teuerung, Rekord-Inflation und Rekordarbeitslosigkeit helfen wollte.
Auf Jagdausflug mit Benko
Zuvor hatte sich Georg Dornauer praktisch alles erlauben können, ohne von der Partei ausgeschlossen zu werden. Wie berichtet, ist über Dornauer im Jahr 2019 ein Waffenverbot verhängt worden, nachdem er sein Jagdgewehr mit angestecktem Magazin im Auto bei geöffnetem Fenster im Innsbrucker Flughafen liegen gelassen hatte.
Den nächsten Eklat gab es, als Dornauer trotz Waffenverbot mit Signa-Pleitier René Benko auf einem Jagdausflug in der Steiermark war. Die Kronen Zeitung hatte dazu ein entsprechendes Foto veröffentlicht. Danach gab Dornauer seinen Rücktritt als Landes-Vize bekannt, blieb aber Landtagsabgeordneter der SPÖ.