Eine neue Auswertung zur Verträglichkeit des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer bei Minderjährigen sorgt für Sorgen bei Eltern.
Mehr Impfreaktionen als üblich
Denn laut der groß angelegten Langzeitstudie haben zwar mehr als 98 Prozent der Befragten den Impfstoff als „gut verträglich“ beschrieben, dennoch kam es deutlich häufiger zu Reaktionen als nach klassischen Kinderimpfungen. Besonders lokale Beschwerden an der Einstichstelle, Müdigkeit, Fieber und Kopfschmerzen wurden häufig genannt. Rund ein Fünftel der Kinder klagte über allgemeine Schwäche oder Krankheitsgefühl.
Auffällige Häufung bei Mädchen
Bemerkenswert ist, dass vor allem weibliche Jugendliche häufiger und teils stärker betroffen waren. Beschwerden wie depressive Verstimmungen, Konzentrationsprobleme oder anhaltende Erschöpfung traten bei ihnen überdurchschnittlich oft auf. In 1,3 Prozent der Fälle hielten die Symptome länger als drei Monate an, meist im neurologischen, psychologischen oder dermatologischen Bereich.
Etwa 1,4 Prozent der Teilnehmer erlebten schwerwiegende gesundheitliche Nebenwirkungen, einschließlich Krankenhausaufenthalte. Diese Fälle betrafen vor allem Mädchen im Alter um zwölf Jahre. Die Symptome reichten von psychischen Belastungen über Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu neurologischen Störungen.
Uneinigkeit über Ursachen
Ein klarer ursächlicher Zusammenhang zwischen den beobachteten Beschwerden und der Impfung konnte bislang nicht belegt werden.
Und wieder wiegeln staatliche Stellen ab. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) betont, dass es sich um selbst berichtete Daten ohne ärztliche Bestätigung handle, die daher keine abschließende medizinische Bewertung erlaubten. Dass die Dokumentation von Nebenwirkungen der Corona-Impfungen vernachlässigt wurde, wird dezent übergangen.
Kinderärzte warnen
Kinderärzte mahnen dennoch zu Vorsicht. Einige Fachleute verweisen auf die im Vergleich zu herkömmlichen Kinderimpfungen deutlich höhere Zahl gemeldeter Krankenhausaufenthalte. Sie fordern, die Ergebnisse in größeren und klinisch validierten Untersuchungen zu überprüfen.
Neue Diskussion über Impfstrategie
Die Studie dürfte auch die politische Debatte um die Impfempfehlungen für Kinder neu beleben. Während die Ständige Impfkommission (STIKO) betont, einzelne Studien grundsätzlich nicht zu kommentieren, erinnern Kritiker daran, dass die Coronaimpfung von Fünf- bis Siebzehnjährigen aktiv empfohlen wurde. Rückblickend mehren sich nun Stimmen, die eine Neubewertung dieser Empfehlung verlangen.
Unklar bleibt, welche Langzeitfolgen die mRNA-Impfung für junge Menschen tatsächlich haben kann. Vor allem die Herzmuskelentzündungen bereiten Sorge, aber auch die anhaltenden Symptome von Erschöpfung bei Jugendlichen, die mutmaßlich mit der Corona-Impfung in Zusammenhang stehen.