Brennender Geldschein

Österreichs Regierung verbrennt das Steuergeld für den Schuldendienst. Positive Zukunftsperspektiven sehen anders aus.

1. Oktober 2025 / 07:27 Uhr

Leben auf Pump: Österreichs Staatsverschuldung steigt weiter

Die Staatsverschuldung Österreichs hat zur Jahresmitte 2025 einen neuen Höchststand erreicht.

Schuldenquote jetzt 82,3 Prozent

Laut den gestern, Dienstag, veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria belief sich der öffentliche Schuldenstand Ende Juni auf 412,3 Milliarden Euro, um 17,5 Milliarden Euro mehr als noch zum Jahresende 2024. Die Schuldenquote kletterte damit nach 79,9 Prozent Ende des Vorjahres auf 82,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) – und damit deutlich über den Maastricht-Grenzwert von 60 Prozent.

Defizit mehr als fünf Prozent des BIP

Das öffentliche Defizit betrug im ersten Halbjahr 13,3 Milliarden Euro, das entspricht 5,3 Prozent des BIP. „Die Einnahmen des Staates sind zwar im Vorjahresvergleich um 3,2 Prozent gestiegen, gleichzeitig wuchsen die Ausgaben aber noch stärker, nämlich um 4,1 Prozent“, erklärte Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria.

Insbesondere höhere monetäre Sozialleistungen (plus 3,3 Milliarden Euro) sowie Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst (plus 1,3 Milliarden Euro) trieben die Ausgaben in die Höhe.

Immer höhere Zinslasten

Auch die Zinslast des Staates nahm weiter zu: Mit 3,9 Milliarden Euro lagen die Zinsausgaben um 15,5 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Rückläufig waren hingegen die Subventionen, vor allem wegen der auslaufenden Energiehilfen.

Einnahmen steigen langsamer als die Ausgaben

Die Staatseinnahmen summierten sich im ersten Halbjahr auf 123,4 Milliarden Euro, ein Plus von 3,8 Milliarden Euro. Rund 86 Prozent davon entfielen auf Steuern und Sozialbeiträge, die um 4,7 Prozent zulegten. Weniger dynamisch entwickelten sich hingegen die Produktionserlöse des Staates (plus 0,6 Prozent), während die Einnahmen aus Vermögenserträgen und laufenden Transfers sogar zurückgingen.

Bund als Haupttreiber der Verschuldung

Wie schon in den Vorperioden entfiel der größte Teil des Schuldenanstiegs auf den Bund, dessen Verbindlichkeiten um 15,8 Milliarden Euro zunahmen. Auch außerbudgetäre Einheiten verschuldeten sich stärker, vor allem im Zuge von Infrastruktur-Investitionen. Damit sind die zentralen Budgetentscheidungen von Bundesregierung und Nationalrat (Budgetbeschlüsse, Zusatzmittel, Krisenmaßnahmen etc.) hauptverantwortlich.

Aber auch Länder und Gemeinden schöpfen nicht vorhandenes Geld. Auf Länderebene stiegen die Verbindlichkeiten um 0,7 Milliarden Euro, in den Gemeinden um 1,1 Milliarden Euro. Der Sozialversicherungssektor verzeichnete hingegen einen vorübergehenden Rückgang der Schulden um 1,5 Milliarden Euro – ein Effekt, der laut Statistik Austria durch kurzfristige Finanzierungen typisch für diesen Bereich sei.

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

Teile diesen Artikel

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

7.

Okt

17:11 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Klicken um das Video zu laden.